Engagiert im Ehrenamt: Fünf Schleswig-Holsteiner mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet
Gisela Peschel aus Quickborn, Gerhard Richert aus Haselau (Kreis Pinneberg), Waltraud Rutsch aus Geesthacht, Rainer Westphal aus Rümpel (Kreis Stormarn) und Dr. Henning Behmann aus Schönberg (Kreis Plön) sind vom Bundespräsidenten mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen überreichte die Auszeichnungen am Dienstag in Kiel.
Gisela Peschel aus Quickborn engagiert sich seit über 20 Jahren in der Frauenverbandsarbeit. Sie war von 1993 bis 2002 Vorsitzende des Ortsringes Ellerau/Quickborn im Deutschen Frauenring. Im Landesverband engagierte sie sich von 1995 bis 2004 als Schriftführerin und war sechs Jahre lang Vorsitzende. Die Themen waren geprägt von der Agenda 21 und dem Zusammenwachsen der Länder in der Europäischen Union. Sie regte auch Diskussionsrunden zu den Themen Gesundheitswesen und Stammzellenforschung an. Seit 2003 ist Gisela Peschel wieder im Vorstand des Ortsringes Ellerau/Quickborn, seit März 2010 wieder Schriftführerin im Landesverband. Auf Bundesebene war sie von 2006 bis 2009 Schriftführerin im Präsidium und Mitglied im Ausschuss „Modellhafte Projekte“. Darüber hinaus engagiert sie sich für das Kinderhilfswerk Unicef, setzt sich für die Integration von Spätaussiedlern ein und ist Mitglied im Kirchenvorstand der Marienkirchengemeinde Quickborn-Hasloh.
Gerhard Richert aus Haselau engagiert sich seit über 40 Jahren im Kreis Pinneberg. Bereits seit 1964 ist er Mitglied und Mitspieler in der Elmshorner Speeldeel. 1990 übernahm er die Bühnenleitung und den Vorsitz des Vereins. Durch dieses Amt ist er auch Mitglied im Niederdeutschen Bühnenbund Schleswig-Holsteins und einer der tragenden Säulen des Verbandes. Er war Initiator und Regisseur des „Plattdeutschen Theaters für Schulkinder 2007“ und spielte in dem Theaterstück „Uns Modersprook“, das in vielen Schulen des Kreises aufgeführt wird auch selbst mit.
Weiterhin gründete er 1963 die Landjugendgruppe Hohenhorst, war vier Jahre Vorstandsmitglied und wurde 1967 zum Vorsitzenden gewählt. Seit 1971 ist er Ehrenvorsitzender. 1974 war Gerhard Richert Mitbegründer der Vereinsgemeinschaft Haseldorfer Marsch, deren Vorsitz er von 1990 bis 2000 übernahm. Hier organisierte er Kindernachmittage sowie Seniorenausfahrten und entwickelte einen Dorfabend. Außerdem engagierte er sich fast 40 Jahre lang in der Kommunalpolitik.
Waltraud Rutsch aus Geesthacht ist Leiterin der Geesthachter Bibel-Musical-Gruppe „Hosianna“ und betreut dort seit 1965 regelmäßig 60 bis 80 Kinder und Jugendliche. Sie möchte christliche Werte und Geschichten der Bibel durch Gesang, Tanz und Theater lebendig werden lassen und studiert zweimal jährlich ein selbst geschriebenes Musical mit biblischem Hintergrund ein. Mit großer Selbstverständlichkeit integriert sie auch Kinder und Jugendliche mit Behinderungen in ihre Inszenierungen. Dabei wird sie von ihrer Familie und Angehörigen der jungen Menschen unterstützt. Waltraud Rutsch gestaltet die Bühnenbilder selbst und näht gemeinsam mit ihrer Tochter die Kostüme der jungen Darsteller. Neben den Aufführungen in Geesthacht organisiert sie Gastspiele und mehrtägige Freizeiten. Die Vorbereitungen und Aufführungen der Musicals werden ausschließlich durch Spenden finanziert. Seit 2007 ist die Bibel-Musical-Gruppe ein eingetragener Verein, den sie auch noch durch eigene Spenden unterstützt.
Rainer Westphal aus Rümpel engagiert sich seit über dreieinhalb Jahrzehnten in seiner Heimatgemeinde Pölitz. Als Mitglied der Gemeindevertretung wurde er 1979 zum Bürgermeister gewählt und übte dieses Amt bis 2003 aus. Heute ist er Ehrenbürgermeister. Er war vier Jahre Vorsteher des Amtes Bad Oldesloe-Land und fünf Jahre stellvertretender Amtsvorsteher. Als Mitglied des Wasserbeschaffungsverbandes Bad Oldesloe-Land leitete er diesen nahezu zwei Jahrzehnte. Eng verbunden ist sein Name mit der im Jahr 2004 gegründeten „Mariechen Pitzer Stiftung“. Er hat eine Pölitzer Bürgerin dazu bewegen können, ihr Vermögen der Gemeinde zu vererben. Etwa 6.000 Euro Zinserträge können so jährlich in verschiedene Projekte im Bereich Kultur und Sport investiert werden. Die Entscheidung darüber trifft der Stiftungsbeirat, dem er bis zum Januar 2010 vorstand. Rainer Westphal setzte sich auch im Jugend- und Sozialbereich sowie für die Kultur ein. Er war einige Jahre Vorsitzender des Pölitzer Sportvereins und des Männergesangvereins Pölitz und gehörte dem Vorstand der Kirchengemeinde Bad Oldesloe an.
Dr. Henning Behmann aus Schönberg konnte an der Ehrungsveranstaltung nicht teilnehmen. Er wurde vom Bundespräsidenten für sein großes ehrenamtliches Engagement im Naturschutz ausgezeichnet. Bereits seit 1965 kümmert er sich um das Naturschutzgebiet „Bottsand“ an der Kieler Außenförde. Wissenschaftlich bedeutsam sind seine Erkenntnisse, die er von den dort lebenden Seeschwalben und Watvögeln gewonnen hat. Diese dokumentieren die große Bedeutung des Naturschutzgebietes als Brut- und Überwinterungsraum. Seit 1970 ist er Referent für das Naturschutzgebiet „Bottsand“ im Naturschutzbund Schleswig-Holstein. Bis 1988 hat sich Henning Behmann auch dem Naturschutzgebiet „Barsbeker See und Umgebung“ gewidmet und war bis 2004 für den Naturschutz in Wendtorf tätig.