Erster Spatenstich für den Neubau des CBBM auf dem Campus der Universität zu Lübeck
Auf dem Campus der Universität zu Lübeck entsteht unter der Leitung der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) ein Neubau für das Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM), dem Zentrum für Gehirn, Hormone und Verhalten. Damit erhält die interdisziplinäre biomedizinische Forschung ein neues Forschungszentrum auf dem Universitätsgelände. Zukünftig werden in dem Gebäude drei Institute untergebracht sein: das Institut für Neuroradiologie, das Institut für Neuroendokrinologie und das Institut für Pharmakologie. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf rund 31 Millionen Euro und werden aus Mitteln der gemeinsamen Forschungsförderung durch den Bund und das Land finanziert. Die Fertigstellung ist für Herbst 2014 geplant.
Am 19. März wurde im Beisein des Wissenschaftsministers Jost de Jager der erste Spatenstich gesetzt. An den Feierlichkeiten nahmen außerdem noch teil Hans-Adolf Bilzhause, Geschäftsführer der GMSH, Prof. Dr. Peter Dominiak, Präsident der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Dr. h.c. Hendrik Lehnert, Direktor der Medizinischen Klinik I und Sprecher CBBM, Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, und Senatorin Annette Borns, erste stellvertretende Bürgermeisterin der Hansestadt Lübeck.
Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Jost de Jager (Mitte) setzt den ersten Spatenstich für den Neubau des CBBM
De Jager gratulierte der Universität Lübeck zum Neubau: „Das CBBM ist der erste und bisher einzige Forschungsbau an Hochschulen in Schleswig-Holstein, der seit Einführung der gemeinsamen Forschungsförderung an Hochschulen im Jahr 2006 gemeinsam von Bund und Land gefördert wird. Die Uni Lübeck hat hervorragende Arbeit geleistet, diesen Antrag bewilligt zu bekommen
“, so der Minister. Er machte zugleich deutlich, dass dies zwar ein großer Erfolg der Universität Lübeck sei, für Schleswig-Holstein insgesamt aber zu wenig. Deshalb habe das Land unter der Überschrift „Abschaffung des Kooperationsverbots“ einen Antrag in den Bundesrat eingebracht, mit dem unter anderem die Förderbedingungen für finanz- und strukturschwache Länder verbessert werden sollen.
Prof. Dr. Peter Dominiak sagte anlässlich des ersten Spatenstichs: „Bei dem Forschungsneubau für das Interdisziplinäre Zentrum für Gehirn, Hormone und Verhalten handelt es sich um eine der großen Zukunftsinvestitionen an der Universität zu Lübeck in den kommenden Jahren. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Bundes und des Landes entsprechend der mit der Föderalismusreform von 2009 neu eingeführten Gemeinschaftsaufgabe für die Förderung von Forschungsbauten an Hochschulen. Der entsprechenden Empfehlung des Wissenschaftsrates vom Sommer 2010 ging eine eingehende wissenschaftliche Begutachtung voraus. Bedeutsam war damals die vom Wissenschaftsrat für die Mittelfreigabe ausdrücklich gestellte Bedingung, dass der Medizinstandort Lübeck in seiner bisherigen Form und Qualität erhalten bleibt‘. Insofern steht dieser Neubau, dem ich das beste Gelingen wünsche, in ganz besonderer Weise für die Anerkennung und die Zukunftsfähigkeit der Universität Lübeck.
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Prof. Dr. Dr. h.c. Hendrik Lehnert sagte: „Mit diesem Gebäude und der Zusammenführung zahlreicher bislang auf dem Campus verstreuter Arbeitsgruppen wird die Forschung in Lübeck auf dem Gebiet der Neuroendokrinologie und des Energiestoffwechsels nachhaltig gestärkt und international weiter sichtbar gemacht. Langfristig wird dies zu nicht nur für die Grundlagenforschung, sondern auch für die Klinik sehr bedeutsamen Er kenntnissen und damit zu einer verbesserten Versorgung von Patienten mit ernährungsabhängigen und Stoffwechselerkrankungen führen.
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Von der Marie-Curie-Straße aus betreten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das neue Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM), das die GMSH für die Universität zu Lübeck baut © Entwurf und Visualisierung: Hammeskrause Architekten, freie Architekten bda
Das neue CBBM
Das Gebäude wurde so konzipiert, dass die knappe Grundfläche möglichst ideal ausgenutzt wird. Durch die Atriumbauweise wird es über zwei überdachte Innenhöfe verfügen, durch die reichlich Tageslicht in die innen liegenden Labore fließen kann, während an der Außenseite die Büros untergebracht werden. Die Atrien trennt ein Brückenbereich, der die Labore miteinander verbindet und in dem Besprechungsräume für die interdisziplinäre Forschung entstehen. Das Gebäude ist damit ganz auf eine fächerübergreifende Kommunikation und informelle Treffen zwischen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgerichtet.
„Bei der Planung wurde sehr viel Wert auf die hohe Funktionalität und Flexibilität des Gebäudes gelegt
“, erklärte Hans-Adolf Bilzhause von der GMSH. „Ganz wichtig waren aber auch die Energieeffizienz sowie Einsparmöglichkeiten bei den laufenden Betriebskosten und ich freue mich, dass wir beim CBBM die Standards der Energie-Einspar-Verordnung deutlich unterschreiten werden – was gerade für Gebäude mit Laboren doch eher ungewöhnlich ist.
“ Erreicht wird dies unter anderem mit einer gut durchdachten Haustechnik, die beispielsweise Wärmerückgewinnung ermöglicht, und mit einer passivhaustauglichen Gebäudehülle. Die Fassade besteht aus einer Dreischeibenwärmeschutzverglasung in Kombination mit einer Profilkonstruktion aus Aluminium.
Der Neubau mit seinen rund 5.400 Quadratmetern Hauptnutzfläche wird vier Geschosse umfassen, ergänzt durch ein Teilgeschoss, in dem unter anderem die Technikzentrale untergebracht wird. Das Erdgeschoss wird vollverglast, dort entsteht ein multifunktionaler Seminar- und Veranstaltungsbereich für Kolloquien und Vorlesungen sowie für Symposien und wissenschaftliche Kongresse. Den drei Instituten steht zur gemeinsamen Nutzung eine Forschungsplattform zur Verfügung mit Diagnostikbereichen wie Magnetresonanztomografie (MRT) und Laser-Scanning-Mikroskopie (LSM).
Angaben zum Gebäude
- Bauherr: Land Schleswig-Holstein
- Bauherrenvertretung: Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR
- Architekten: hammeskrause architekten, freie architekten bda
- Gesamtkosten: 31 Millionen Euro inklusive Nebenkosten
- Planungsbeginn: September 2010
- Baubeginn: März 2012
- Fertigstellung: voraussichtlich Herbst 2014
- Hauptnutzfläche: 5.400 Quadratmeter