EU-Interreg-Projekt Nurturing Nature gestartet
Regenerativer Tourismus soll sowohl Natur als auch lokale Wirtschaft und Gemeinden stärken. BUND SH ist als einer von über 20 dänisch-deutschen Projektpartnern dabei.
Kiel/ Svendborg – Wie wäre es, wenn es nach den Ferien nicht nur mir selbst, sondern auch meiner Urlaubsregion besser geht als vorher? „Das ist nicht nur möglich, sondern viele Menschen wünschen sich das sogar und beteiligen sich schon jetzt in den Ferien an Strandmüll-Sammelaktionen oder Naturpflege-Maßnahmen“, sagt Franzi Bäker vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Schleswig-Holstein e. V. (BUND SH). Der Naturschutzverband ist Projektpartner des EU-geförderten Interreg-Projekts „NuNa – Nurturing Nature“. Leadpartner ist der dänische Geopark Det Sydfynske Øhav I/S (Südfünisches Inselmeer). Weitere Projektpartner sind die Duale Hochschule Schleswig-Holstein, Erhvervshus Fyn/ Destination Fyn, Ostsee-Holstein-Tourismus e. V., UCL University College Odense sowie als Co-Partner des Øhav-Geoparks die Kommunen Faaborg-Midtfyn, Svendborg, Langeland und Ærø. Zusätzlich bringen sich über 20 Netzwerkpartnerinnen und -partner mit Fachwissen und innovativen Projekten ein.Nurturing Nature führt einen regenerativen Ansatz im Tourismus ein, bei dem sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Urlaubsgäste aktiv zum Schutz und zur Wiederherstellung von Natur und Kultur beitragen, was gleichzeitig die lokalen Gemeinschaften und die lokale Wirtschaft stärkt. Ziel ist es, das Projektgebiet zwischen Südfünen und der schleswig-holsteinischen Ostseeküste zu einem vorbildlichen, nachhaltigen Reiseziel zu machen, das für die Menschen, die hier leben, sowie Touristinnen und Touristen gleichermaßen attraktiv ist.
„In den vergangenen Jahren haben wir überall in Europa Beispiele dafür gesehen, dass beliebte Urlaubsdestinationen mit den Folgen einer rasanten Tourismus-Entwicklung zu kämpfen haben. Wir wollen daher gemeinsam mit unserem Netzwerk Lösungen entwickeln, wie man das Wachstum im Tourismussektor mit Naturschutz und Nachhaltigkeit in Einklang bringen kann“, sagt Franzi Bäker.
Die Unterstützung für das Projekt kommt von Interreg 6A, einem Entwicklungsprogramm der EU, das dazu beitragen soll, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa zu stärken. Das Interreg-Programm befasst sich genau damit, Lösungen für grenzüberschreitende Herausforderungen wie den Klimawandel oder die demografische Entwicklung zu finden.
Als verantwortlicher Partner für den Netzwerkaufbau und die Entwicklung von Aktivitäten vor Ort freut sich der BUND SH auf die Zusammenarbeit mit zahlreichen Mitgliedern der Gemeinden in den Pilotregionen – von touristischen Unternehmen über Verwaltung und Politik bis hin zu Bürgerinitiativen und Naturschutzgruppen. „Besonders an Nurturing Nature ist der konsequente Bottom-up-Ansatz: Die Menschen vor Ort entscheiden, welche Angebote für ihre Region sinnvoll sind. Beispiele könnten sein, dass Urlaubsgäste dabei helfen, Wanderwege und Aussichtspunkte von invasiven Pflanzenarten zu befreien oder Aktionen zur Finanzierung von Seegras-Pflanz-Aktionen zu organisieren“, erklärt Franzi Bäker.
Im Rahmen von Nurturing Nature sollen mindestens 12 regenerative Tourismus-Angebote auf beiden Seiten der Grenze eingeführt, regionale Koordinatorinnen und Koordinatoren ausgebildet, eine Marketingstrategie mit Schwerpunkt auf verantwortungsbewusstem Tourismus entwickelt und langfristig Lebensqualität, Attraktivität und nachhaltiges Wachstum in der Region gefördert werden.
Foto: Mikkel Jezequel
