FDP ist kein Frauenhausmörder

Autor: Gerrit Koch
„Da kommen die Frauenhausmörder“ – so begrüßte ein SPD-Mitglied die Vertreter der CDU und der FDP vor der Besichtigung des Autonomen Frauenhauses. Ob witzig oder ernst gemeint: Der Satz war völlig daneben. Die Arbeit der Frauenhäuser ist beeindruckend und verlangt unser aller Respekt. Es ist durchaus nicht normal, dass Frauen geschlagen, gedemütigt und terrorisiert werden. Den betroffenen Frauen in den ersten Tagen ihrer Flucht zu helfen, ist eine sehr wichtige Aufgabe…Ziel der FDP-Fraktion ist es nicht, die Lübecker Frauenhäuser zu schließen. Leider sind Frauenhäuser als erste Zufluchtstätten immer noch nötig. Sie müssen aber als das verstanden werden, was sie vorgeben zu sein: als erste Anlaufstellen in akuten Notfällen. Sie sollen keine langfristige Unterkunft bieten.
Die beiden Lübecker Frauenhäuser bieten 82 Plätze an. Davon werden 70 Plätze vom Land Schleswig-Holstein gefördert. Die weiteren 12 Plätze wurden nicht vom Land anerkannt – mit der Folge, dass die Hansestadt diese Plätze (noch) zahlt. Selbst eine grüne Frauenministerin hat es in einer langjährigen rot-grünen Regierung nicht geschafft, die 12 Plätze anzuerkennen lassen. Das Land sieht keinen weiteren Bedarf.
Die Kosten für die 12 Plätze sind enorm. Über eine Viertelmillion Euro werden jährlich benötigt. Geld, das Lübeck leider nicht übrig hat. Es wird niemanden leicht fallen, diese Gelder zu streichen. Trotzdem wird die Bürgerschaft nicht drum herumkommen, will sie den Lübecker Haushalt ernsthaft sanieren. Und dennoch wird die Arbeit der Frauenhäuser weitergehen können. Schließlich verbleiben weiterhin 70 Plätze. Da die 82 Plätze bislang nur zu 90 % ausgelastet waren, verlangt die Verringerung zwar Kompromisse, macht die Arbeit aber nicht unmöglich.









