Lübeck Lupe

FDP kritisiert Verkauf von Kunstschätzen

Schalies_Thomas
Was für eine Punschidee der Herren Halbedel und Gaulin! CDU und SPD wollen ihre gemeinsame Politik fortsetzen: über die Verhältnisse leben, spätere Generationen bezahlen lassen, kritisierte die Vorsitzende der FDP-Fraktion Michaela Blunk. Seit Jahren wird Vermögen der Bürger verkauft, ohne dass sie dauerhafte Vorteile davon hätten. „Gewinner“ sind CDU und SPD, die selbst den Sand auf Pump kaufen, den sie den Menschen in die Augen streuen. Nun sollen Kunstschätze dazu missbraucht werden, dass CDU und SPD sich auch weiterhin um die immer dringlicher werdenden Sparzwänge drücken.

Die FDP steht für Privatisierungen, wenn sie nachhaltige Vorteile für das Gemeinwesen bringen. So lange aber die Ursachen für die immer schneller steigende Verschuldung – vor allem eine ineffiziente Verwaltung – nicht abgebaut und mittelfristig beseitigt werden, ist jeder Gedanke an weitere einmalige Einnahmen ein Zeichen politischer Unfähigkeit, empörte sich Michaela Blunk. Obendrein hat der Germanist Wißkirchen als Direktor der Kulturstiftung die Bedeutung des Behn-/Drägerhauses auf einen „Caspar David Friedrich“ verengt! Welch´ eine fachliche Geringschätzung bisheriger Arbeit und Brüskierung der großzügigen Stifter hochwertiger Sammlungen! Sowohl Christian Dräger als auch die Besitzer der erst kürzlich erhaltenen sog. „Berliner Sammlung“ haben ihre hochkarätigen Kunstgegenstände gezielt an das Behn-/Drägerhaus gegeben, weil sie in diesem Museum den angemessenen Ort für ihre kostbaren Sammlungen sahen.

Wenn die Stifter Prof. Wißkirchens Einschätzung vorher gekannt hätten, wäre Lübeck möglicherweise leer ausgegangen. Zu diesem fatalen Eindruck passt es, dass Herr Wißkirchen nicht anwesend war, als die Bürgerschaft in der letzten Sitzung über die Annahme der „Berliner Sammlung“ zu entscheiden hatte. Die Kulturstiftung ist viel mehr als das Buddenbrookhaus, mahnte die Liberale Ausgewogenheit an.