Fischereistaatssekretär Rabius: Deutliche Senkung des Energieverbrauchs an Bord von Fischkuttern ist möglich
BÜSUM. Fischereistaatssekretär Ernst-Wilhelm Rabius hat sich heute (10. August) in Büsum (Kreis Dithmarschen) über die ersten Ergebnisse des Projektes „Modernisierung der Garnelenkutter- und Ostseekutterflotte unter dem besonderen Aspekt der Energieeffizienz“ informiert.
Die Fachhochschule Kiel unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Constantin Kinias führt das Pilotprojekt in Kooperation mit der Landesvereinigung der Erzeugerorganisationen für Nordseekrabben- und Küstenfischer an der schleswig-holsteinischen Westküste e.V. Büsum und dem Landesfischereiverband durch. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 618.000 Euro und werden aus dem „Zukunftsprogramm Fischerei“ des Landes Schleswig-Holstein finanziert, an dem sich die EU mit 50 Prozent beteiligt. Auslöser waren die extrem stark gestiegenen Energiekosten, die inzwischen auf Krabbenkuttern rund ein Drittel der Gesamtkosten verursachen. Eine deutliche Senkung der Kosten würde die betriebliche Rentabilität verbessern und gleichzeitig dem Umweltschutz dienen. Prof. Dr.-Ing. Kinias präsentierte den Teilnehmern im Büsumer mariCube die ersten Ergebnisse. So konnte u. a. ein neuer Krabbenkocher entwickelt werden, der den Energieverbrauch um rund 80 Prozent gegenüber den herkömmlichen Kochern senkt. Auch bei der Krabbenabfüllanlage gelangen Verbesserungen, die die Energieeffizienz und gleichzeitig die Produktqualität deutlich steigern. Beide Innovationen befinden sich derzeit bereits auf kommerziellen Krabbenkuttern im Praxistest. Die Teilnehmer der Veranstaltung konnten sich im Büsumer Hafen an Bord der Kutter selbst ein Bild davon machen. Kinias schätzt, dass das gesamte Einsparpotential auf einem Krabbenkutter bei ca. 25 bis 35 Prozent der Energiekosten liegt. Die Ergebnisse des Projektes stimmen so hoffnungsvoll, dass die Fachhochschule zusammen mit den Experten aus der Fischereiverwaltung derzeit über die Rahmenbedingungen für eine Weiterentwicklung und Fortsetzung diskutiert.
Fischereistaatsekretär Rabius lobte das Projekt: „“Ich bin sehr froh, dass dieses innovative Pilotprojekt mit Hilfe unserer Förderung zustande gekommen ist und gute Ergebnisse erbracht hat. Da Neubauten für die meisten unserer Kutterfischer nicht finanzierbar sind, ist es sehr wichtig, dass die bestehende Flotte durch gezielte Modernisierungen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhält. Dieses Pilotprojekt ist ausgesprochen erfolgreich, die Fördergelder sind gut angelegt““.
Das Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein wird kofinanziert aus den Europäischen Strukturfonds EFRE, EFS, ELER und EFF.