Freiwillige Feuerwehren bauen Mitgliederzahlen aus
Freiwillige Feuerwehren bauen Mitgliederzahlen aus – Die 1342 Freiwilligen Feuerwehren in Schleswig-Holstein haben gegen den bundes-weiten Trend auch im vergangenen Jahr ihre Mitgliederzahlen ausbauen können. Per 31. Dezember versahen 49.120 Männer und Frauen ehrenamtlichen Feuerwehrdienst – 207 mehr als noch im Vorjahr – und über 1000 mehr seit 2014. Mit dieser Erfolgsstati-tik konnte Landesbrandmeister Frank Homrich seinen ersten Rechenschaftsbericht nach Amtsantritt im Rahmen der Landesverbandsversammlung in Oldenburg / H. abhalten.
„Diese Zahlen zeigen trotz aller Befürchtungen durch die demografische Entwicklung, dass es sich lohnt, für eine Mitgliedschaft in den Feuerwehren zu werben und dass die Feuerwehren durchaus eine attraktive Freizeitbeschäftigung bieten“, sagte Hom-rich vor rund 250 Delegierten und Gästen – darunter Innenminister Hans-Joachim Grote und Landtagspräsident Klaus Schlie.
Wie sehr sich die Schleswig-Holsteiner auf „ihre“ Feuerwehren verlassen können, zeigt ein Blick in die Einsatzstatistik: 8154 Brände (Vorjahr 7132) wurden im Be-richtsjahr bekämpft – darunter 454 Großbrände (622). 19.742mal musste sogenannte Technische Hilfe, z.B. bei Verkehrs- oder Gefahrgutunfällen geleistet werden. Das ist eine Verminderung von 1970 Einsätzen und ist in erster Linie auf weniger spektaku-läre Unwetterlagen zurückzuführen. Die Zahl der Fehlalarme stieg bedauerlicher-weise von 5762 auf 7651 Unter „Sonstige Einsätze“ weist die Statistik 6398 Einsätze (2817) aus. Die vier Berufsfeuerwehren im Lande ergänzen die Statistik um 177.413 Rettungsdienst-Einsätze (+ 73.329), so dass die Gesamtzahl aller Feuerwehreinsät-ze im Berichtsjahr 219.358 (141.507) beträgt.
Im Schützenhof in Oldenburg sprach auch Innenminister Hans Joachim Grote zu den Delegierten. Grote würdigte die Feuerwehren im Land: „Was Sie für den Zusammen-
halt in Schleswig-Holstein leisten, ist unbezahlbar und unverzichtbar. Jede einzelne Feuerwehr ist wichtig.“ Der Minister hatte auch eine erfreuliche Nachricht im Gepäck – eine bisherige Versorgungslücke im Versicherungsschutz der Feuerwehren ist nun geschlossen.
„Der Dienst in der freiwilligen Feuerwehr ist gefährlich. Leider kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen immer wieder vor, dass Feuerwehrangehörige bei einem Ein-satz ums Leben kommen. In dieser schrecklichen Situation müssen dann zumindest die Hinterbliebenen ausreichend versorgt werden“, so Grote und zwar unabhängig davon, ob es sich um Eheleute handele oder ob die Partner ohne Trauschein lang-jährig zusammengelebt hätten. Rein rechtlich gehörten derzeit nichteheliche Lebens-partnerinnen oder Lebenspartner nicht zu den versorgungsberechtigten Personen. „Eine entsprechende Bundesratsinitiative ist derzeit leider nicht erfolgversprechend. Deswegen wollen und werden wir zumindest eine einmalige Entschädigung sicher-stellen“, so Grote. In enger Zusammenarbeit mit der Hanseatischen Feuerwehrunfall-kasse Nord (HFUK Nord) und dem Landesfeuerwehrverband solle eine sogenannte „Partnerschutz-Kasse“ aufgebaut werden, um in solchen tragischen Fällen wenigs-tens eine Einmalentschädigung in Höhe von 60.000 € gewährleisten zu können.
„Angesichts der Bedeutung des Ehrenamtes für unsere Feuerwehren im Land ist dies das Mindeste, was wir den Hinterbliebenen schuldig sind“, so Grote. Großes Lob gab es dazu auch von DFV-Präsident Hartmut Ziebs: „Da eine bundeseinheitli-che Lösung derzeit nicht möglich ist, geht Schleswig-Holstein nun einen weisen Weg“, so Ziebs.
Landtagspräsident Klaus Schlie fand deutliche Worte gegen die vereinzelt auftreten-den Gewaltausbrüche gegen Einsatzkräfte. „Respekt gegenüber denjenigen, die die-sen unverzichtbaren Dienst leisten, muss selbstverständlich sein. Gewalt ist nicht akzeptabel“, so Schlie.
Wie schnell Feuerwehren auch in dieser hochtechnisierten Welt noch an ihre Gren-zen kommen, habe der Brand in der Kathedrale Notre Dame in Paris gezeigt, so Homrich. Das zeige, dass es 100prozentige Sicherheit nie geben könne. „Umso wichtiger ist eine auskömmliche Personaldecke“, so Homrich. „Die aktuellen Zugänge dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen. Lust am Ehrenamt lässt sich nicht nur mit mo-tivierender guter Ausstattung erreichen.“ Mindestens genauso wichtig seien moderne Führungsstrukturen und bezahlbarer Wohnraum um Abwanderungen zu minimieren
und damit Tagesverfügbarkeit sicherzustellen, mahnte der Landesbrandmeister. Hierzu seien Führungskräfte und Kommunalpolitik gleichermaßen gefordert.
Gewählt wurde:
Jörg Nero (Groß Kummerfeld), zum stellv. Landesverbandsvorsitzenden
Im Rahmen der Versammlung wurden für Ihre Verdienste um das Feuerwehrwesen geehrt:
Michael Raddatz (Labenz) schleswig-holsteinischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold und Ehrenmitgliedschaft im Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein
Ilona Dudek (Kiel), Ehrenmitgliedschaft im Landesfeuerwehrverband Schles-wig-Holstein
Bernhard Hassenstein (Kiel), schleswig-holsteinisches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber
Claudia Zempel (Mönkeberg), schleswig-holsteinisches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze
Dr. Erwin-Flaschel-Preis für vorbildliche Brandschutzerziehung:
Vanessa Steffen, FF Heidgraben & Markus Bleckmann, FF Kaltenkirchen
Arbeiter-Samariter-Bund, LV Schleswig-Holstein: Förderschild „Partner der Feuerwehr“ darunter Innenminister Hans-Joachim Grote und Landtagspräsident Klaus Schlie.
Wie sehr sich die Schleswig-Holsteiner auf „ihre“ Feuerwehren verlassen können, zeigt ein Blick in die Einsatzstatistik: 8154 Brände (Vorjahr 7132) wurden im Be-richtsjahr bekämpft – darunter 454 Großbrände (622). 19.742mal musste sogenannte Technische Hilfe, z.B. bei Verkehrs- oder Gefahrgutunfällen geleistet werden. Das ist eine Verminderung von 1970 Einsätzen und ist in erster Linie auf weniger spektaku-läre Unwetterlagen zurückzuführen. Die Zahl der Fehlalarme stieg bedauerlicher-weise von 5762 auf 7651 Unter „Sonstige Einsätze“ weist die Statistik 6398 Einsätze (2817) aus. Die vier Berufsfeuerwehren im Lande ergänzen die Statistik um 177.413 Rettungsdienst-Einsätze (+ 73.329), so dass die Gesamtzahl aller Feuerwehreinsät-ze im Berichtsjahr 219.358 (141.507) beträgt.
Im Schützenhof in Oldenburg sprach auch Innenminister Hans Joachim Grote zu den Delegierten. Grote würdigte die Feuerwehren im Land: „Was Sie für den Zusammen-
halt in Schleswig-Holstein leisten, ist unbezahlbar und unverzichtbar. Jede einzelne Feuerwehr ist wichtig.“ Der Minister hatte auch eine erfreuliche Nachricht im Gepäck – eine bisherige Versorgungslücke im Versicherungsschutz der Feuerwehren ist nun geschlossen.
„Der Dienst in der freiwilligen Feuerwehr ist gefährlich. Leider kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen immer wieder vor, dass Feuerwehrangehörige bei einem Ein-satz ums Leben kommen. In dieser schrecklichen Situation müssen dann zumindest die Hinterbliebenen ausreichend versorgt werden“, so Grote und zwar unabhängig davon, ob es sich um Eheleute handele oder ob die Partner ohne Trauschein lang-jährig zusammengelebt hätten. Rein rechtlich gehörten derzeit nichteheliche Lebens-partnerinnen oder Lebenspartner nicht zu den versorgungsberechtigten Personen. „Eine entsprechende Bundesratsinitiative ist derzeit leider nicht erfolgversprechend. Deswegen wollen und werden wir zumindest eine einmalige Entschädigung sicher-stellen“, so Grote. In enger Zusammenarbeit mit der Hanseatischen Feuerwehrunfall-kasse Nord (HFUK Nord) und dem Landesfeuerwehrverband solle eine sogenannte „Partnerschutz-Kasse“ aufgebaut werden, um in solchen tragischen Fällen wenigs-tens eine Einmalentschädigung in Höhe von 60.000 € gewährleisten zu können.
„Angesichts der Bedeutung des Ehrenamtes für unsere Feuerwehren im Land ist dies das Mindeste, was wir den Hinterbliebenen schuldig sind“, so Grote. Großes Lob gab es dazu auch von DFV-Präsident Hartmut Ziebs: „Da eine bundeseinheitli-che Lösung derzeit nicht möglich ist, geht Schleswig-Holstein nun einen weisen Weg“, so Ziebs.
Landtagspräsident Klaus Schlie fand deutliche Worte gegen die vereinzelt auftreten-den Gewaltausbrüche gegen Einsatzkräfte. „Respekt gegenüber denjenigen, die die-sen unverzichtbaren Dienst leisten, muss selbstverständlich sein. Gewalt ist nicht akzeptabel“, so Schlie.
Wie schnell Feuerwehren auch in dieser hochtechnisierten Welt noch an ihre Gren-zen kommen, habe der Brand in der Kathedrale Notre Dame in Paris gezeigt, so Homrich. Das zeige, dass es 100prozentige Sicherheit nie geben könne. „Umso wichtiger ist eine auskömmliche Personaldecke“, so Homrich. „Die aktuellen Zugänge dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen. Lust am Ehrenamt lässt sich nicht nur mit mo-tivierender guter Ausstattung erreichen.“ Mindestens genauso wichtig seien moderne Führungsstrukturen und bezahlbarer Wohnraum um Abwanderungen zu minimieren
und damit Tagesverfügbarkeit sicherzustellen, mahnte der Landesbrandmeister. Hierzu seien Führungskräfte und Kommunalpolitik gleichermaßen gefordert.
Gewählt wurde:
Jörg Nero (Groß Kummerfeld), zum stellv. Landesverbandsvorsitzenden
Im Rahmen der Versammlung wurden für Ihre Verdienste um das Feuerwehrwesen geehrt:
Michael Raddatz (Labenz) schleswig-holsteinischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold und Ehrenmitgliedschaft im Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein
Ilona Dudek (Kiel), Ehrenmitgliedschaft im Landesfeuerwehrverband Schles-wig-Holstein
Bernhard Hassenstein (Kiel), schleswig-holsteinisches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber
Claudia Zempel (Mönkeberg), schleswig-holsteinisches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze
Dr. Erwin-Flaschel-Preis für vorbildliche Brandschutzerziehung:
Vanessa Steffen, FF Heidgraben & Markus Bleckmann, FF Kaltenkirchen
Arbeiter-Samariter-Bund, LV Schleswig-Holstein: Förderschild „Partner der Feuerwehr“