FW-HL: Gefahrguteinsatz für die Feuerwehr Lübeck auf dem Gelände des Skandinavien Kai in Lübeck Travemünde.
Lübeck (ots) – Zu einem Gefahrguteinsatz auf dem Gelände des Skandinavien Kai in Lübeck Travemünde wurde der Gefahrgutzug der Feuerwehr Lübeck am 03.Mai 2010 um 23:53 Uhr alarmiert.
Mitarbeiter hatten auf dem Gelände einen Tankauflieger entdeckt, aus dem eine bräunliche Flüssigkeit austrat.
Sofort wurde das Fahrzeug auf den Gefahrgutplatz in die dort vorhandene „Gefahrgutwanne“ gefahren. Hier werden Fahrzeuge abgestellt, die unklare Leckagen vorweisen. Die Wanne ist so gebaut, dass keine Schadstoffe in die Kanalisation fließen können. Die eingesetzten Kräfte der Berufsfeuerwehr Lübeck und der Freiwilligen Feuerwehren Innenstadt, Dummersdorf und Israelsdorf wurden sofort zur Absicherung und Erkundung eingesetzt. Unter Chemikalienschutzanzügen näherte sich ein Trupp dem Fahrzeug und konnte eine Beschädigung an einer Tankkammer feststellen, aus der ein ca. 1cm dicker Strahl austrat. Nach Aussagen des Fahrers waren zwei Tankkammern mit je 9000 Liter Fassungsvermögen leer und eine Tankkammer mit 22.000 Litern mit dem Stoff gefüllt.Aus den mitgeführten Fahrzeugpapieren konnte der Stoff als Eisen (III) Chlorid Lösung identifiziert werden. Dieser Stoff wird u.a. für Ätzvorgänge an unreinen Metallen benötigt und ist in seiner Zusammensetzung als Ätzender Stoff ausgewiesen.Die Einsatzkräfte begannen sofort mit dem Umfüllen der defekten Tankkammer in die leeren Kammern. Parallel wurde bereits ausgelaufene Flüssigkeit mit Bindemittel gebunden. Die restliche Flüssigkeit aus der betroffenen Tankkammer wurde dann mit einem Holzpropfen am weiteren Auslaufen gehindert. Eine in der Zwischenzeit eingetroffene Spezialfirma kümmerte sich
um die fachgerechte Entsorgung der Flüssigkeit auf dem Boden. Die Schwedische Empfänger Firma will im laufe des Tages eine komplette Umfüllung des Stoffes unter Kontrolle der Feuerwehr in einen Tankcontainer veranlassen.
Bei den Umfüllarbeiten wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt. Er hatte seine Haut in geringem Maße mit der ätzenden Flüssigkeit benetzt. Er wurde vorsorglich in die Klinik zur medizinischen Betreuung gefahren. Lebensgefahr besteht nicht.
Insgesamt wurde der Einsatz mit 40 Einsatzkräften und in enger Zusammenarbeit mit der Wasserschutzpolizei abgearbeitet.
