Besondere Neuigkeiten

Garten-Glück in Schleswig-Holsteins Binnenland

FOTO: Arboretum in Ellerhoop / Holstein Tourismus, photocompany

Vor den Toren Hamburgs finden Garten-Liebhaber ihr Glück in liebevoll angelegten Themengärten, imposanten Gutsparks, schattigen Alleen und bei faszinierenden Begegnungen mit exotischen und fleischfressenden Pflanzen. Alle Gärten gehören zu den gartenrouten zwischen den meeren*, die ein umfassendes Bild der Gartenkultur in Schleswig-Holstein zeichnen und zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Auto erkundet werden können. Auf www.gartenrouten-sh.de sind alle Routen mit Kartenmaterial detailliert beschrieben.

Lotosblumen und fleischfressende Pflanzen im Arboretum Ellerhoop bestaunen
Der parkartige Baumgarten Arboretum (von Lateinisch „Arbor“ – „Der Baum“) in Ellerhoop bei Pinneberg geht auf eine lange Tradition zurück: Arboreten entstanden im späten 18. Jahrhundert, nach dem eine Vielzahl neuer und ungewöhnlicher Gehölze durch Forschungsreisen, Pflanzenexkursionen und zunehmende Handelsgeschäfte mit fremden Ländern nach Europa kamen. Die Baumparks unterstrichen auch die Weltoffenheit und den Einfluss ihrer Besitzer. Rund 4000 verschiedene und ungewöhnliche Pflanzenarten und -sorten finden sich heute auf der 17 Hektar großen Fläche des Arboretums Ellerhoop, die in wunderschönen Themengärten angelegt sind wie dem blütenreichen Bauerngarten, dem Heidegarten und dem Gräser-Astern-Garten, der im Spätsommer zusammen mit spektakulär färbenden Gehölzen einen Eindruck vom Indian Summer vermittelt. Von Juli bis September blühen im Teich die Lotosblumen, die in asiatischen Religionen als Symbol der Reinheit gelten und eine üppige Exotik ins Arboretum bringen.
Kleine Besucher begeistern besonders das Steinkohlewäldchen, in dem Modelle von Dinosauriern aus dem Jura weiden und der geologische Erlebnispfad. Und beim Anblick der fleischfressenden Pflanzen läuft kleinen und großen Entdeckern ein wohliger Schauer über den Rücken.
Das Arboretum ist im Sommer von 10 bis 19 Uhr und im Winter von 10 Uhr bis zum Anbruch der Dunkelheit geöffnet. Von Dezember bis Mitte Januar ist der Baumpark geschlossen.
Arboretum Ellerhoop-Thiensen, Thiensen 4, 25373 Ellerhoop, Tel. 04120/218

800 Jahre Gartengeschichte auf der Klosterinsel Bordesholm schnuppern
Die fast 700 Jahre alte Linde, die zur Gründung des Augustinerklosters gepflanzt wurde, breitet heute noch ihre Arme über den Lindenplatz am Eingang zum Klostergelände auf der Klosterinsel Bordesholm bei Kiel. Rund um die gotische Klosterkirche tauchen Garten-Fans in der Parkanlage in 800 Jahre Geschichte ein. Im Schutz der Kirche wurde ein Kräutergarten angelegt und im Stiftsgarten befinden sich archäologische Grabungsbereiche. Auf dem Rücken des Uferhangs des Bordesholmer Sees sind die Reste einer Hainbuchenallee zu sehen, der Amtmannspark war Amtmännern und Landräten vorbehalten, die nach der Reformation hier residierten und der alte Kirchhof wurde 1920 von dem Gartenarchitekten Harry Maasz umgestaltet.
Die Klosterinsel ist ganzjährig frei zugänglich, die Kirche ist täglich außer montags von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Klosterinsel Bordesholm, Lindenplatz 11, 24582 Bordesholm, Tel 04322/751529, 04322/ 5763

Auf die Suche nach Arkadien in Neumünster gehen
Wie sieht das heutige Bild von Arkadien aus? Diese Frage stellte sich bei der Erschaffung des Gerisch Skulpturenparks in Neumünster, der Natur und Kunst miteinander in einen Dialog treten lässt. Im idyllischen Tal an der Schwale stellt der arkadisch anmutende Gerisch Skulpturenpark internationale zeitgenössische Kunst von Markus Lüpertz, Horst Antes, Magdalena Abakanowicz, Pit Kroke, Katsuhito Nishikawa, Manolo Valdés und vielen anderen aus.
Inhaltlich begleitet werden die fest installierten Skulpturen im Park von wechselnden Ausstellungen in der Villa Wachholtz sowie in der angrenzenden Gerisch-Galerie. So treffen Besucher noch bis zum 23. Oktober im Rahmen der Ausstellung „Problemspiel“ mit Werken von Carsten Höller im Skulpturenpark auf ein altmodisches Kinderkarussell und einen überdimensionalen Fliegenpilz des Künstlers.
Im Harry Maasz Café können Besucher anschließend bei hausgemachtem Kuchen und Bistro-Snacks diskutieren, ob sie Arkadien gefunden haben.
Der Gerisch Skulpturenpark und das Café sind mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Gerisch Skulpturenpark, Brachenfelder Straße 69, 24536 Neumünster, www.gerisch-stiftung.de

Blühendes Paradies rund ums Weichenwärterhaus am Nord-Ostsee-Kanal
Am Steilufer des Nord-Ostsee-Kanals erstrecken sich über mehrere Ebenen 5000 blühende und fruchtende Quadratmeter. Besucher können Themengärten entdecken, in lauschigen Sitzecken den Schiffen auf dem Nord-Ostsee-Kanal hinterher schauen, in der „Sonderbar“ hausgemachte Kuchen und die „Kanal-Vital-Schnitte“ mit frischen Kräutern genießen und zahlreiche Tomatenstauden und Kräuter für den eigenen Garten erwerben. Ein weiterer Blickfang sind die Installationen und selbst geschmiedeten Kunstobjekte von Ingo Kruse, die zwischen den Pflanzen hervorlugen.
Das Weichenwärterhaus, zu dem die Gartenfläche gehört, war einst ein Kontrollposten für den Weichenwärter, der darüber entschied, welche Schiffe auf Grund ihrer Größe bei der Begegnung mit anderen Schiffen in die dafür vorgesehene Kanalweiche Neuwittenbek ausweichen mussten. Dieses Verfahren ist heute automatisiert und das Weichenwärterhaus zum Wohnhaus umgebaut.
Der Garten ist vom 1. Mai bis 30. September jeweils sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet und ist über einen etwa zwei Kilometer langen Weg ausschließlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar.
Garten am Nord-Ostsee-Kanal, Hauptstraße 21a, 24214 Neuwittenbek, Tel. 0160/99840573

Durch die Eichenallee zum Gut Bossee flanieren
Eine fast drei Kilometer lange Eichenallee schlängelt sich durch die hügelige Endmoränenlandschaft des Naturparks Westensee zum Gut Bossee. Die Allee ist nicht nur ein eindrucksvolles kulturhistorisches Zeugnis für die streng hierarchisch strukturierte Anlage barocker Gutslandschaften, sondern aufgrund ihrer Länge mit den rund 300 Eichen und der vielen alten Stieleichen auch ein besonderes Naturdenkmal.
Der weitläufige Landschaftspark wurde in seiner heutigen Form Ende des 19. Jahrhunderts angelegt. Die weite zentrale Wiese mit den markanten Baumgruppen wird vom Bachlauf der Aue durchflossen, alte Buchen legen sich schützend um diesen grünen Teppich. Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts waren Steingärten populär, die Gebirgslandschaften nachahmten und mit Gewächsen dieser Regionen bepflanzt wurden. Auch auf Gut Bossee entstand ein Steingarten mit Grotte, der aufgrund seiner Baufälligkeit jedoch nicht betreten werden darf.
Die heutigen Besitzer von Gut Bossee haben sich den frischen regionalen Produkten verschrieben, die Wälder, Felder und Westensee rund um das Gut reichlich bieten und sind dem Verein Feinheimisch beigetreten. Im Hofladen können die Köstlichkeiten samstags von 11 bis 14 Uhr erworben werden, Genießer freuen sich außerdem auf den Schlemmermarkt, der jeden Sommer auf dem Gut abgehalten wird. Ein besonders stimmungsvolles Erlebnis ist auch der historische Weihnachtsmarkt mit Kutschfahrten zum eigenen Weihnachtsbaum, Wildspezialitäten vom Grill, Greifvogel-Vorführungen und vielem mehr.
Gut Bossee, 24259 Westensee, Tel. 04305/991993, info@bossee.de, www.bossee.de

Einen geheimnisvollen Garten in Bornhöved entdecken
Die Staudengärtnerei Bornhöved wurde mit der Philosophie „Gärtnern und Genießen“ gegründet: Der Felsenbirnenwald ist besonders im Frühjahr ein Erlebnis, im Sommer ist die Zierlauchblüte am schönsten und im Herbst wiegt sich ein Meer aus Chinaschilf im Wind. Im Kräutergarten duftet es nach Duftpelargonien und ungewöhnlichen Kräutern, der feurige „Heiße Garten“ in leuchtenden Gelb- und Rottönen steht in starkem Kontrast zum „Grünen Garten“, im geheimnisvollen Garten verbreiten dunkle Blüten eine einzigartige Atmosphäre und im großen Staudengarten wachsen am Teich Gräser, Taglilien, Mammutblatt und vieles mehr. Kleine Besucher suchen den richtigen Weg durch das Rasenlabyrinth und zu einer kleinen Pause lockt das Staudencafé. Neben Pflanzen bietet die Staudengärtnerei Schönes für die Gartenarbeit und zum Genießen an, in regelmäßigen Seminaren und Vorträgen erfahren Teilnehmer Spannendes über alte Kartoffelsorten oder wie die Hausapotheke aus dem eigenen Garten bestückt werden kann. Beim jährlichen Zwiebelmarkt zum Herbstanfang können zahlreiche Besonderheiten für den heimischen Garten erstanden werden.
Die Staudengärtnerei ist von März bis Oktober montags und donnerstags bis samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Mittwoch sind Besucher von 13 bis 18 Uhr willkommen, dienstags ist die Gärtnerei geschlossen.
Staudengärtnerei Bornhöved, Plöner Str. 10, 24619 Bornhöved
Tel. 04323/6580, info@staudengaerten.de, www.staudengaerten.de

Zur Wiege der Holsteiner Rosenzucht in Uetersen
Die Rosenstadt Uetersen ist die Wiege der Holsteiner Rosenzucht. Seit 1880 entstanden hier zahlreiche Rosenschulen und es wurden Rosenschauen veranstaltet, die über Deutschland hinaus große Beachtung fanden. Rosen-Liebhaber erhielten mit dem Rosarium einen öffentlich zugänglichen Garten, in dem neue Züchtungen und historische Sorten bewundert werden konnten. Heute erfreuen sich Besucher in dem sieben Hektar großen Park an mehr als 1020 Sorten aller weltweit führenden Züchter, darunter auch 200 historische Rosensorten. Mit der „Rosarium Uetersen“ besitzt der Park auch eine eigene, gefüllt rosafarbene Kletterrose. Das Rosarium ist ganzjährig geöffnet, von Mai bis Oktober blüht die Königin der Blumen, die Hauptblüte ist im späten Juni und Juli. Am Teich mitten im Rosarium lädt die Sonnenterrasse des Parkhotels Rosarium zu Torte, Snack oder Menü ein.
Rosarium Uetersen, Wassermühlenstraße, 25436 Uetersen

Weitere Informationen beim Schleswig-Holstein Binnenland Tourismus e.V., Esther Schiffmann, Große Nübelstraße 31, 25348 Glückstadt, Tel.: 04124/608328, info@sh-binnenland.de, www.sh-binnenland.de