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Gelbes Kraut war heute…

…bunte Wildblumen sind morgen: Stiftung Naturschutz – Kreis Ostholstein und Stadt Neustadt brechen JKK-Fläche um Die Stiftung Naturschutz hat heute, 17. Juni, im Gespräch mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Ostholstein, der Stadt Neustadt i. H. und dem Pächter Bernd Deckert festgelegt, dass ein Teilstück der Neustädter Flächen mit hohem Jakobs-Kreuzkraut-Aufkommen umgebrochen und mit einer artenreichen Regio-Saatgutmischung neu ange-
sät wird. Damit sofort die Gefahr, die vom Jakobs-Kreuzkraut (JKK) ausgehen kann, ge-
bannt wird, hat der Pächter zugesichert, noch in den nächsten Tagen mit Trecker und
Mulchgerät unermüdlich im Einsatz zu sein, um alle JKK-Bestände zu beseitigen. Insge-
samt wird er in Neustadt mehr als zehn Hektar mulchen.
Der Landwirt hatte im vergangenen Mai zwei tote Rinder zu beklagen. Bei einem besteht
der Verdacht, dass es an den Folgen von JKK-Verzehr gestorben sein könnte. Sobald die
Witterungsbedingungen stimmen (wenig Sonne, viel Regen) werden wildbunte, heimische
Wildpflanzen auf der umgebrochenen Fläche angesät. Dies soll verhindern, dass sich JKK
in den Folgejahren dort wieder blicken lässt und sicherstellen, dass das Grünland natur-
schutzfachlich aufgewertet wird. Die Kosten teilen sich Stadt, Kreis und Stiftung.
„Die Gesundheit der Weidetiere liegt uns am Herzen, wir haben sofort mit der Aufklärung
des Falles begonnen, dem Pächter geraten die Beweidung auf der Fläche umgehend ein-
zustellen. Wir sorgen dafür, dass die akute Gefahr durch Mähen beseitigt wird und gehen
langfristig gegen JKK vor“, sagte Sandra Redmann, ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende
bei der Stiftung und SPD-Landtagsabgeordnete.
Die Stiftung bemüht sich weiterhin nachdrücklich um eine Parallelprobe aus der Herde.
“Wir möchten eine Kuh vom Pächter Deckert erwerben und untersuchen lassen, um end-
lich Gewissheit über den Vergiftungsverdacht zu bekommen“, erklärt Thorsten Deinert,
Leiter des Flächenmanagements bei der Stiftung, „Wir müssen wissen, was den Rinder im
Winter zugefüttert wurde oder ob die Kühe des Landwirts nicht doch frisches JKK gefres-
sen haben.“ Bisher sind alle davon ausgegangen, dass Rinder das JKK aufgrund der ent-
haltenden Bitterstoffe meiden. Der Pächter prüft derzeit noch diese Möglichkeit, da die
Kühe Kälber führen.
Weitere Informationen unter http://www.stiftungsland.de/home/jkk-informationen/