Lübeck Lupe

Gespräch im Krankenhaus mit Martin T., dem eine Katze seinen Zeh klaute

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Text. Wolfgang Freywald – Fotos: TBF/Holger Kröger

Martin T. (41, Mess- und Regeltechniker) aus Lübeck, dem eine Katze seinen Zeh stahl, ist immer noch geschockt. Er liegt im Lübecker Universitätskrankenhaus und erzählt: „Ich schaue immer wieder ungläubig auf meinen Fuss und denke, das darf doch alles nicht wahr sein.“

Dann schildert der Computerfreak, wie der Unfall bei ihm im Wohnzimmer geschah: „Ich schnitt mir einen Scheibe Brot mit einem sehr scharfen silberfarbenen Fleischmesser ab. Nebenbei sah ich Fernsehen. Es lief ein interessanter Beitrag über Seoul in Korea. Die bauten dort eine Brücke, die Technik war unglaublich modern und ich interessiere mich sehr für Technik, allein schon von Berufswegen. Dabei rutschte das Messer vom Brotlaib ab, glitt mir aus der Hand, bohrte sich mit der Spitze in den Teppichboden, direkt zwischen den kleinen und Folgezeh und rasierte den kleinen Zeh einfach so ab. Ich schrie auf, schaute irritiert auf den Zeh, der ab war.“

Der Fuss blutete sehr stark, überall auf dem Teppich war Blut zusehen. Martin T. holte sich ein Handtuch, setzte sich auf sein Sofa, wickelte es um den Fuss, rief dann den Notruf der Polizei an.

Martin T. weiter: „In dem Augenblick, als der Zeh auf den Boden lag, sprang die Katze, die ich einen Tag zuvor in meine Wohnung aufgenommen hatte hinzu, schnappte sich den Zeh und sprang aus dem Fenster und ward nicht mehr gesehen.“

Der Notarzt versorgte den Mann, Polizisten suchten noch draussen nach dem Zeh, doch vergeblich.

Abends wurde Martin T. aus dem Krankenhaus entlassen. Sein Vater holte ihn ab und brachte ihn nachhause. Die Ärzte sagten ihm, dass er den Fuss noch nicht belasten darf. Und es wird noch einige Wochen dauern, bis der Fuss verheilt ist.

Martin T.: „Zukünftig werde ich mit Messern besser aufpassen und mir genau überlegen, ob ich noch einmal eine Katze in meine Wohnung lassen werde.“