Lübeck Lupe

Greenpeace: Kein Rückfall ins Atomzeitalter

Greenpeacedino
Einen vier mal vier Meter großen Dinosaurier aus Schrott haben 10 Greenpeace Aktivisten heute in Lübeck in der Innenstadt, „Auf den Schrangen“, aus Protest gegen den drohenden Rückfall ins Atomzeitalter aufgestellt. In den nächsten zwei Tagen sammeln die Umweltschützer Unterschriften gegen die Pläne der CDU, den Atomausstieg nach einem Regierungswechsel rückgängig zu machen. Dazu haben Sie ein großes Banner aufgestellt, auf dem Passanten unterschreiben können. Schautafeln zeigen, welche Gefahren durch die Atomkraft drohen und wie die Wende zur Energieerzeugung ohne Kohle und Atom in Deutschland erreicht werden kann.„Wenn CDU/CSU und FDP davon reden, die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke zu verlängern, dann meinen sie einen Wiedereinstieg in eine gefährliche und unsinnige Atomtechnik“, sagt Mathias Simon von Greenpeace. „Alles spricht für den schnellen Ausstieg: Reaktorunfälle, gefährliche Castor-Transporte, wachsende Berge mit Atommüll und die ungelöste Frage der Entsorgung.“ Völlig unbeachtet bleibt bei den Politikern von CDU/CSU und FDP auch die Gefahr von Terroranschlägen auf deutsche Atomkraftwerke. Diese sind nur wenig geschützt und bieten Terroristen ein leichtes Ziel.

Nach einer neuen Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace lehnt die Mehrheit der Deutschen die Atomenergie nach wie vor ab. Für den Atomausstieg votieren 70 Prozent, 24 Prozent sind für Weiterbetrieb oder Ausbau. Der Ausbau der Atomenergie hätte derzeit keine großen Chancen auf Akzeptanz in der Bevölkerung: Den Bau eines Atomkraftwerks in der näheren Umgebung würden drei Viertel aller Befragten ablehnen, auch Anhänger von CDU/CSU und FDP wären mehrheitlich dagegen.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ein vollständiger Ausstieg aus den fossilen und atomaren Energien möglich ist. Für die Energiewende müssten Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke so schnell wie möglich durch dezentrale Solar-, Wind-, Wasser- und Biomassekraftwerke ersetzt werden. Für eine Übergangszeit muss die effiziente und klimafreundliche Kraft-Wärme-Kopplung auf Gasbasis einen Anteil des Stroms erzeugen.