Handwerkskammer Lübeck legt neuen Jahresbericht vor

Wie bereits gemeldet, trat am 04.Mai 2004 die neu gewählte Vollversammlung der Handwerkskammer Lübeck zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Der scheidende Kammerpräsident Peter Burgdorff und Hauptgeschäftsführer Andreas Katschke stellten den 36 Mitgliedern den Jahresbericht 2003 vor, der umfassend über die Tätigkeiten der Kammer im vergangenen Jahr berichtet. „Auch das Jahr 2003 war für unsere Betriebe wiederum ein extrem schwieriges Jahr“, brachte Burgdorff die Situation auf den Punkt. Die unvermindert anhaltende Zurückhaltung der privaten Haushalte sowie die leeren Kassen der öffentlichen Hand hätten dazu geführt, daß die etwa 13.500 vollhandwerklichen Betriebe und die rd. 3.500 Betriebe des handwerksähnlichen Gewerbes erneut Umsatzeinbußen und vor allem einen deutlichen Rückgang ihrer betrieblichen Erträge verzeichnen mußten… Vor diesem Hintergrund konnten von den Betrieben im südlichen Schleswig-Holstein auch keine Impulse für den Arbeitsmarkt ausgehen.
Hauptgeschäftsführer Katschke wies darauf hin, daß die Anzahl der Beschäftigten im schleswig-holsteinischen Handwerk von 135.000 auf 128.000 zurückgegangen sei. Das Handwerk habe in den letzten knapp 10 Jahren fast 50.000 Beschäftigte verloren, also über 27 %.
Positive Nachrichten gab es bei der Ausbildungsplatzsituation. Die Anzahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,3 % auf 3.954 erhöht. „Angesichts der dramatischen wirtschaftlichen Situation verdienen die Ausbildungsbetriebe die besondere Hochachtung von Gesellschaft und Politik“, so der Lübecker Hauptgeschäftsführer. Vor diesem Hintergrund erteilte er der geplanten Ausbildungsplatzabgabe erneut eine klare Absage; „Die Ausbildungsplatzabgabe ist keine Antwort auf die Schwierigkeiten auf dem Ausbildungsmarkt und zudem der schlechteste Beitrag zum überall geforderten Bürokratieabbau.“
Auch wenn die schlechte wirtschaftliche Situation des Handwerks im Haushalt der Kammer Spuren hinterlassen habe, werde man sich weiter bemühen, die vielfältigen Leistungen für die Betriebe auch in Zukunft aufrecht erhalten. „Gerade in Krisenzeiten bedürfen unsere Handwerker einer besonders vielfältigen und intensiven Beratung und Betreuung“, begründete Hauptgeschäftsführer Katschke die Anstrengungen der Kammer, weiterhin alles daran zu setzen, die Betriebe zu fördern, zu unterstützen und praktische Hilfe für die Weiterentwicklung zu leisten. Als Beispiel nannte er die betriebswirtschaftlichen Berater, die im vergangenen Jahr knapp 1.000 Beratungen, darunter 45 % Existenzgründungsberatungen, durchgeführt hätten.
Zahlen – Daten – Fakten
13.501 Handwerksbetriebe, 3.518 Betriebe des handwerksähnlichen Gewerbes, insgesamt also 17.019 Mitgliedsbetriebe mit über 90.000 Beschäftigten und einem Umsatz von etwa 1,5 Mrd. ¤ Umsatz, 11.653 Lehrlinge in 5.175 Ausbildungsbetrieben, davon 3.941 Neueinstellungen (bei einem Anteil von 20 % weiblicher Lehrlinge), knapp 1,2 Mio. Teilnehmerstunden in der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung und über 200.000 Teilnehmerstunden in den Fortbildungsveranstaltungen: Das sind nur einige Zahlen aus dem Jahresbericht 2003, die die Bedeutung des Handwerks widerspiegeln. Daß sich hinter einzelnen Zahlen eine ungeheure Dynamik verberge, machte Hauptgeschäftsführer Katschke am Beispiel der Mitgliedsbetriebe, die sich leicht von 13.509 auf 13.501 verringert habe, deutlich: „Wir haben im vergangenen Jahr 1.161 Betriebe neu eingetragen und 1.169 Betriebe gelöscht. Das bedeutet etwa 100 Neueintragungen und etwa 100 Löschungen pro Monat.“ Weitere Informationen zum Berichtsjahr 2003 entnehmen Sie bitte direkt dem Jahresbericht. Selbstverständlich finden Sie den Jahresbericht auch zum Download im Internet unter www.hwk-luebeck.de/aktuelles.
