Hansestadt veröffentlicht neuen Heizspiegel für Lübeck
Foto: www.heizspiegel.de
Heizenergieverbrauch ist erneut gesunken – Die Kosten steigen dennoch weiter
Trotz sinkenden Verbrauchs müssen die Lübecker für ihre Heizkosten tief in die Taschen greifen. Durchschnittlich 930 Euro kostete das Heizen einer 70-Quadratmeter-Wohnung mit Heizöl im vergangenen Jahr. Mieter mit Erdgasheizung zahlten 760 Euro, die Heizkosten für Fernwärme betrugen 900 Euro bei gleicher Wohnungsgröße. Das geht aus dem Heizspiegel Lübeck 2009 hervor, den die Stadt Lübeck gemeinsam mit der gemeinnützigen CO2-online GmbH veröffentlicht.
Der Heizspiegel liefert Vergleichswerte zu Heizenergieverbrauch, Heizkosten und CO2-Emissionen für das Abrechnungsjahr 2008, getrennt nach den Energieträgern Erdgas, Heizöl und Fernwärme.
Lübeck hatte zuletzt 2007 einen Heizspiegel für den Abrechnungszeitraum 2006 veröffentlicht. Im Vergleich dazu haben die Lübecker vergangenes Jahr etwa acht Prozent weniger Heizenergie verbraucht. „Das Abrechnungsjahr 2006 wies ähnliche klimatische Bedingungen wie das Jahr 2008 auf“, sagt Umweltsenator Thorsten Geißler. „Daher geht die Differenz zum großen Teil auf Gebäudesanierungen und sparsameres Heizverhalten der Lübecker zurück.“ Trotz des rückläufigen Verbrauchs sind die Heizkosten im Vergleich zu 2006 gestiegen – um 15 Prozent bei Heizöl, 17 Prozent bei Erdgas und sieben Prozent bei Fernwärme. Die gestiegenen Energiepreise und Heiznebenkosten sind der Grund dafür.
Unabhängig von der Entwicklung der Energiepreise besteht in vielen Wohnhäusern der Hansestadt ein enormes Sparpotenzial. Derzeit haben nach Erhebungen von CO2-online nur 13 Prozent der Mehrfamilienhäuser die Fassade gedämmt. In mehr als der Hälfte der Gebäude soll noch ein alter, ineffizienter Heizungskessel für warme Heizkörper sorgen. Würden diese Sanierungsmaßnahmen kombiniert umgesetzt, würde sich der Heizenergieverbrauch mehr als halbieren.
Der Heizspiegel Lübeck umfasst neben einem kostenlosen Faltblatt und Energiespar-Ratgeber im Internet auch einen schriftlichen Heizgutachten-Service vom Fachmann. Das Gutachten zeigt, wo und in welchem Umfang Sanierungspotenzial besteht und ob die zuletzt gezahlten Heizkosten dem Durchschnitt entsprechen oder nicht.
Innerhalb weniger Wochen erstellt CO2-online die Auswertung mit Empfehlungen für die nächsten Schritte. Mieter erhalten zudem eine fachliche Stellungnahme mit der sie ihre Vermieter über das Ergebnis der Heizkostenanalyse informieren können. Eine Nutzerbefragung hat ergeben, dass mehr als 70 Prozent der Mieter das Heizgutachten an ihre Vermieter weiterleiten. Jeder Vierte reagiert darauf hin mit mindestens einer wärmetechnischen Modernisierungsmaßnahme.
Der Heizspiegel Lübeck wird von CO2-online in Kooperation mit dem Bereich Umweltschutz der Hansestadt Lübeck herausgegeben. Er ist einer von 45 kommunalen Heizspiegeln, die im Rahmen der vom Bundesumweltministerium geförderten Heizspiegelkampagne veröffentlicht werden. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft CO2-online mbH setzt sich für die Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Mit interaktiven Energiespar-Ratgebern, einem Energiesparkonto, Heizspiegeln, einem Klimaquiz sowie Portalpartnern aus Wirtschaft, Medien, Wissenschaft und Politik motiviert sie den Einzelnen, mit aktivem Klimaschutz gleichzeitig Geld zu sparen. co2online ist Träger der Kampagne „Klima sucht Schutz“ ( www.klima-sucht-schutz.de ), der „Heizspiegelkampagne“ ( www.heizspiegel.de ) und des „Energiesparclubs“ ( www.energiesparclub.de ). Alle Kampagnen werden vom Bundesumweltministerium gefördert.
Den Heizspiegel Lübeck 2009 gibt es als kostenlose Broschüre beim Bereich Umweltschutz, Dr. Julius-Leber-Straße 50-52 (Hinterhaus), in der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V., Fleischhauerstr. 45, beim Mieterverein Lübeck e.V., Mühlenstraße 28, bei Haus und Grund Lübeck e.V., Schmiedestraße 20-22, bei den Stadtwerken Lübeck, Moislinger Allee 9 und den Lübecker Stadtteilbüros, sowie als Download im Internet unter www.luebeck.de