Kultur & Wissenschaft

Heinrich Mann-Tagung im Buddenbrookhaus, 25.3. 2017

Heinrich Mann-Tagung im Buddenbrookhaus, 25.3. 2017 – Wie und in welcher Form beginnt ein Autor zu schreiben? Wie reagiert er dabei auf seine Zeit, auf Vorbilder und Widersacher? Diesen Fragen geht die Jahrestagung der
Heinrich Mann-Gesellschaft nach, die am 25. und 26. März im Buddenbrookhaus in Lübeck stattfindet.

In Fokus stehen dabei das Frühwerk Heinrich Manns (1871 – 1950) und seine heterogenen literarischen Anfänge. Anlässe zur Auseinandersetzung bietet
das Frühwerk Heinrich Manns in großer Zahl, startet doch Heinrich Mann seine literarische Tätigkeit facettenreich und beeindruckend produktiv: Im Alter von noch nicht einmal 30 Jahren hatte er bereits (soweit heute bekannt) 30 Novellen, den Debütroman „In einer Familie“ und fast 90 publizistische Texte verfasst.

Mit den Zusammenhängen, Gemeinsamkeiten und Widersprüchen dieser frühen Werke will sich die diesjährige Heinrich Mann-Tagung intensiv auseinandersetzen und zugleich diEntwicklungslinien ins Spätwerk Manns hinein thematisieren. Auch historische, kulturelle und politische Kontexte stehen im Fokus der Tagung: Das letzte Jahrzehnt des 1 9. Jahrhunderts war politisch geprägt vom Sturz Bismarcks, dem Aufstieg Wilhelms II. und der beginnenden Weltmachtpolitik, sozialökonomisch durch die forcierte Industrialisierung und das Vordringen der Sozialdemokratie, literarisch noch die  durch den Naturalismus und bald durch verschiedene postnaturalistische Strömungen.

Wie reagieren Heinrich Manns frühe Texte auf solche literarischen und politischen
Kontexte, auf literarische Moden und die Alltagskultur des Kaiserreichs? Ein dritter
Schwerpunkt der Tagung liegt auf neuen methodischen und thematischen Zugängen
zu Heinrich Manns literarischen Anfängen – sei es in Bezug auf Geschlechterkonzepte,
Raum- und Zeit-Strukturen, Reaktionen auf zeitgenössische oder vergangene KunstDebatten oder der Auseinandersetzung mit Alltagskultur und modernen Medien.

Das Programm:

Prof. Dr. Ariane Martin, Präsidentin der Heinrich Mann-Gesellschaft, wird die Tagung am Samstagvormittag, 14 Uhr, eröffnen.

Anschließend richtet Prof. Dr. Wolfgang Klein von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in einem ersten Vortrag (1 4.1 5 Uhr) den Blick auf das Thema „Frankreich“ beim jungen Heinrich Mann. Um 1 5.1 5 Uhr setzt sich Verena Thinnes (Universität Marburg) mit der Poetologie der Stimmen in Heinrich Manns „Das Wunderbare“ und „Der Atem“ auseinander.

Im Anschluss hält Thomas Wortmann (Universität Mannheim) um 1 6 Uhr den Vortrag „Familien/Bande“. Neue Forschungsschwerpunkte und Themenkomplexe in der Heinrich-Mann-Forschung werden um 1 6.45 Uhr präsentiert.

Die Tagung beschließt den Samstagabend mit der Mitgliederversammlung der Heinrich-Mann-Gesellschaft um 1 7.45 Uhr.

Der zweite Tag der Heinrich Mann-Tagung beginnt um 1 0 Uhr mit einem Vortrag von
Raphael Stübe (Universität Jena) zur Form und Funktion neuromantischen Erzählens in Heinrich Manns „Mondphantasien“ und „Das Wunderbare“. Um 1 0.45 Uhr stellt Dr. Michael Stark (Universität Bamberg) das Projekt „Heinrich Mann-Chronik-Datenbank“ vor.

Abschließend erfolgt um 1 1 .30 Uhr ein Werkstattbericht von Britta Dittmann zu Heinrich Mann im Prager Literaturarchiv. Die Tagung der Heinrich Mann-Gesellschaft schließt mit einer Verabschiedung durch die Präsidentin Prof. Dr. Ariane Martin um 1 2.30 Uhr.

Es ist möglich, auch unangemeldet an der Tagung teilzunehmen oder einzelne Vorträge anzuhören. Eine Tagungskarte kostet 1 2 Euro, eine Tageskarte 6 Euro, ein Einzelvortrag 4 Euro.