„Hier wäre es cooler, wenn…“: Kinder und Jugendliche engagieren sich bei der Stadtteilwerkstatt für Schlutup
Unter dem Titel „Spiel, Spaß, Freizeit und Kultur – Räume und Plätze für Kinder und Jugendliche in Schlutup“ haben sich am 8. und 9. Oktober 2024 rund 45 Teilnehmer:innen zwischen 7 und 15 Jahren mit ihrem Stadtteil beschäftigt. Die sogenannte „Stadtteilwerkstatt“ wird von der Fachstelle Kinder- und Jugendbeteiligung (Bereich Jugendarbeit der Hansestadt Lübeck) organisiert. Eingeladen waren alle Kinder und Jugendlichen, die in Schlutup leben, zur Schule gehen oder dort ihre Freizeit verbringen. Die Stadtteilwerkstatt Schlutup gelang in enger Kooperation mit der Willy Brandt Schule und tatkräftiger Unterstützung von pädagogischen Fachkräften aus der Schulsozialarbeit und dem AWO Kinder- und Jugendtreff Zollhaus.
Politischer Hintergrund der Veranstaltung ist das Eckpunktepapier zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, das von der Bürgerschaft beschlossen wurde. Das Papier beinhaltet die Stadtteilwerkstätten als zentrales Instrument, um die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gemäß § 47f der Gemeindeordnung in Lübeck umzusetzen. Auf diese Weise können Kinder und Jugendliche ihre sozialräumliche Umgebung aktiv mitgestalten und somit reale Demokratieerfahrungen machen.
Am ersten Tag der Stadtteilwerkstatt konnten die Kinder und Jugendlichen äußern, was sie in ihrem Stadtteil nervt. Kritik wurde insbesondere an der bestehenden Infrastruktur geübt: Es gibt zu wenig Einkaufsmöglichkeiten und die Rad- und Fußwege sind in einem mangelhaften Zustand. Darüber hinaus ist das Schulgebäude in der Schlutuper Kirchstraße schlecht ausgerüstet und es werden in Schlutup Tiere von Autos angefahren.
Nachdem sie ihrem Ärger Luft gemacht hatten, überlegten die Teilnehmer:innen, wie ihr Stadtteil besser werden kann. Die Verbesserungsvorschläge wurden kreativ auf Plakaten konkretisiert. Die Kinder und Jugendlichen wünschen sich, dass der öffentliche Raum attraktiver wird – unter anderem durch freies WLAN, saubere Straßen, schöne Natur und Spielplätze für verschiedene Altersgruppen. Darüber hinaus ist der Bedarf nach Schwimmangeboten im Winter und an der Trave groß. Neben Einkaufsmöglichkeiten wurde auch ein Eisladen vorgeschlagen, um die Nahversorgung in Schlutup zu verbessern.
Die Beteiligten fordern außerdem bessere Lebensbedingungen für (Haus)Tiere sowie mehr Räume und Angebote für Jugendliche. Das soziale Miteinander spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Arme und obdachlose Personen sollen beispielsweise mit Duschen und Unterkünften unterstützt werden. Am zweiten Tag kamen Vertreter:innen aus der Verwaltung und der Politik vorbei, um sich mit den Kindern und Jugendlichen zu ihren Vorschlägen für ihren Stadtteil auszutauschen.
Im Anschluss an die Stadtteilwerkstatt werden die Ergebnisse in die Verwaltung gespielt und geprüft, welche der Vorschläge umsetzbar sind. Abseits der Planungsergebnisse besteht die Möglichkeit, dass die Teilnehmer:innen eigene Projekte umsetzen – entweder im Rahmen des Freiraums der Willy Brandt Schule oder im Freizeitbereich gemeinsam mit den Einrichtungen vor Ort. Für die Förderung der Projekte stehen Gelder zur Verfügung.
Die Dokumentation zur Stadtteilwerkstatt ist zeitnah unter www.luebeck.de/stadtteilwerkstatt zu finden.