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Politik & Wirtschaft

Hiller-Ohm: Halbtags kann nicht die Lösung sein!

Anlässlich der zum 101. Internationalen Frauentag vom Statistischen Bundesamt herausgegeben Zahlen zur Teilzeitarbeit von Frauen und Männern in Deutschland erklärt die Lübecker Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm (SPD), die in der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales ihrer Fraktion Berichterstatterin für Gleichstellungspolitik ist:

„Dass in Deutschland knapp die Hälfte der erwerbstätigen Frauen, darunter fast 80 Prozent der erwerbstätigen Mütter, Teilzeit arbeiten, ist im Vergleich zu EU-Durchschnitt von gut 30 Prozent ein Alarmsignal. Fehlende Kinderbetreuung, zu wenig Unterstützung bei der familiären Pflege und überkommene Vorstellungen von Arbeitsgebern dürfen nicht auf dem Rücken der Frauen ausgetragen werden. Obwohl sich Kinder und zwei Vollzeitjobs offenbar schwer vereinbaren lassen, stecken Männer in Deutschland nicht zurück: Väter sind genauso häufig erwerbstätig wie andere Männer und arbeiten zu rund 95 Prozent Vollzeit. Das Kürzertreten für die Familie mit all seinen Nachteilen wird den Frauen überlassen. Teilzeit bedeutet in vielen Fällen einen geringeren Stundenlohn, unsichere Arbeitsplätze, mangelnde Aufstiegschancen und unzureichende Alterssicherung.

Über die Hälfte der Teilzeitarbeitenden gibt familiäre Gründe, also die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Familienmitgliedern, als Grund dafür an, dem Arbeitsmarktmarkt nicht voll zur Verfügung zu stehen. CDU-Ministerinnen von der Leyen und Schröder kriegen die Problematik nicht in den Griff: Die SPD-Bundestagsfraktion fordert einen stringenten Kita-Ausbau mit zusätzlichen Bundesmitteln, eine sinnvolle Weiterentwicklung des Pflegezeitgesetzes und eine konsequente Politik für eine familienfreundliche Arbeitswelt. Außerdem machen wir konkrete Vorschläge bezüglich gesetzlicher Regelungen für gleiche Löhne für Frauen und Männer und eine ausgewogene Besetzung von Führungspositionen.“