HL-2. Polizeirevier Lübeck – Der Erste Polizeihauptkommissar Rüdiger Kosminski geht in Ruhestand
Montag, der 31. Januar 2011, ist für Rüdiger Kosminski kein Montag, sondern der letzte Diens„t“tag.
Der 60-jährige Erste Polizeihauptkommissar und Leiter des 2. Polizeireviers in Lübeck geht in den wohlverdienten Ruhestand. An diesem Tag heißt es Dienstgeschäfte übergeben, Hände schütteln und Abschied nehmen.
Rüdiger Kosminski setzte eine Familientradition fort. Bereits der Großvater war in Danzig Polizist und auch sein Vater war als Schutzmann in Lübeck auf dem 1. Polizeirevier in der Mengstraße tätig. Dennoch hätte Rüdiger Kosminski 1970 nach dem Abitur auf dem Lübecker Johanneum gern Medizin studiert und als Landarzt praktiziert.
Doch, so erzählt er, war ein Studium finanziell nicht drin. Zu Hause waren sie drei Brüder und das Geld war knapp in den 70igern. So trat er in die Fußstapfen seines Vaters und begann am 1. Oktober 1970 in Eutin in der Bereitschaftspolizei seine Ausbildung.
Bereits im Jahr darauf inspizierte er schon einmal das 2. Polizeirevier in Lübeck als junger Polizeiwachtmeister im Schichtdienst. Nach weiteren kurzen Verwendungen folgte dann die Ausbildung für den gehobenen Dienst.
Als junger Kommissar leitete er zunächst die Polizeistation in Bargteheide. Anschließend war er beim damaligen Sachgebiet 3 der Polizeidirektion Süd unter anderem für die Aus- und Fortbildung zuständig. Ab Mai 1988 folgte die Revierleitung der Polizei in Bad Schwartau für gute 11 Jahre.
Am 01. August 1999 wurde er Leiter des größten Polizeireviers in Schleswig-Holstein. Es ist die Hansewache in Lübeck. Zirka 70.000 Einwohner Lübecks werden durch knapp 110 Beamtinnen und Beamte unter seiner Führung betreut.
In über 40 Dienstjahren hat er die Polizei in vielen Facetten erlebt. In deutlicher Erinnerung ist ihm ein schwerer Unfall während seiner Streifentätigkeit Anfang der 70iger Jahre im Bereich Husum geblieben. Bei diesem Unfall wurde ein Junge schwer verletzt. Wochen später fuhr Rüdiger Kosminski wieder Streife und dieses Kind stand wieder gesund am Straßenrand und winkte dem Schutzmann fröhlich zu. Da wusste er, dass diese Berufswahl eine Gute war.
Die Brokdorf-Einsätze in den 80igern sind nicht in so guter Erinnerung geblieben.
Eine herausragende Tätigkeit kann er auch nennen. Er wurde 1972 als Dolmetscher für Englisch bei den Olympischen Spielen in Kiel-Schilksee eingesetzt.
Als Resümee ist seine Berufswahl doch eine Gute gewesen. Als Polizist konnte er helfen und vermitteln. Als Leiter hat er es als Berufung gesehen, jungen Kolleginnen und Kollegen zu helfen, sich im Berufsleben zu orientieren und ihnen in ihrer Entwicklung zur Seite zu stehen. Diese Rolle hat er gut ausgefüllt. Äußerlich eher aus hartem Holz geschnitzt, im Inneren doch stets väterlich und verständnisvoll.
Privat ist er seiner Geburtsstadt Lübeck treu geblieben. Er wohnt mit seiner Frau, mit welcher er seit 36 Jahren verheiratet ist, im Stadtteil St. Gertrud. Beide lieben die Berge. Sie fahren gern im Winter Ski und im Sommer wird gewandert. Zudem haben beide Golf als Sportart für sich entdeckt. Diese Hobbys sollen jetzt intensiviert werden. Und Opa möchte sich jetzt ganz intensiv mit seinem Enkel beschäftigen.
So gibt Rüdiger Kosminski am 31. Januar 2011 zwei Staffelhölzer weiter. Der erste Stab geht an seinem Nachfolger, den Ersten Polizeihauptkommissar Torsten Bastian (49). Dieser leitete zuvor das 4. Polizeirevier in Lübeck.
Der zweite Staffelstab aber geht an seinen Sohn Marco. Dieser setzt die offensichtliche Familientradition fort. Er ist als Polizeirat und Leiter des Stabsbereiches 1 in der Direktion Ratzeburg eingesetzt.
Vom Behördenleiter, Herrn Heiko Hüttmann, erhält der anstehende Pensionär ein Riesenkompliment:
Rüdiger Kosminski hat über die vielen Jahre starken Einfluss auf zahlreiche Grundsatzentscheidungen der Lübecker Polizei ausgeübt. Wir sind ihm zu besonderem Dank verpflichtet.










