Hönel und Flasbarth begrüßen Rückkauf der LHG-Anteile durch die Hansestadt Lübeck
Foto: TBF/Holger Kröger · Zum Rückkauf der Anteile der Lübecker Hafengesellschaft vom ehemaligen Miteigentümer RREEF erklärt Bruno Hönel, Grüner Bundestagsabgeordneter für Lübeck, Berkenthin und Sandesneben-Nusse sowie Mitglied der Lübecker Bürgerschaft: „Lübeck ist eine Hafenstadt. Der Hafenbetrieb und die vielen
Tausend Arbeitsplätze, die damit zusammenhängen, sind aus unserer Stadt nicht wegzudenken. Und auch aus ökologischer Sicht ist der Verkehr über Schiff und Schiene im Vorteil gegenüber dem LKW-Transport.Vor diesem Hintergrund begrüße ich den Rückkauf der LHG-Anteile vom Investor RREEF durch die Stadt Lübeck ausdrücklich. Als alleiniger Anteilseigner kann die Hansestadt nun die ökonomische und ökologische Weiterentwicklung fortführen. Klar ist, dass die Sanierung der LHG auch mit dem Ende der Vereinbarungen zum teilweisen Verzicht auf Lohn bzw. Pacht mit Arbeitnehmerseite und Stadt nicht abgeschlossen sein wird. Mit der Verlagerung des Umschlags weg vom defizitären Nordlandkai ist ein wichtiger Schritt gemacht, weitere müssen folgen.
Genauso wichtig wie die finanziellen Herausforderungen sind zudem die ökologischen: Dazu gehört, die Klimaziele der Stadt konsequent auch auf die städtischen Betriebe, also auch auf die LHG, anzuwenden. Um die Treibhausgasemissionen zunächst bis 2030 um 50% gegenüber 2019 zu reduzieren, muss der Hafen schnell Fortschritte bei alternativen Antrieben, der Landstromversorgung und der Stärkung der Schienenanbindung machen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Lübecker Hafen hier die nötigen Schritte geht und wo nötig Unterstützung vom Bund erhält.“
Dr. Axel Flasbarth, stellv. Fraktionsvorsitzender der Grünen Fraktion in der Lübecker Bürgerschaft, weiter: „Wir freuen uns sehr über den Rückkauf der LHG-Anteile vonRREEF und über den erfolgreichen Kurs, den die LHG in den vergangenen Jahren eingeschlagen hat.
Rückblickend lässt sich heute sagen: Der Verkauf eines Teils der Lübecker Hafen-Gesellschaft an einen externen Anteilseigner im Jahr 2008 und der jetzige Rückkauf war für die Hansestadt ein sehr lukratives Geschäft. Und der Investor RREEF hat durch Professionalisierung von Management und Gesellschaft auch dazu beigetragen, die LHG durch schwierige Zeiten zu führen. Gleichwohl ist es gut, dass die LHG nun wieder vollständig in den Händen der Stadt Lübeck ist. Der Hafen hat das Potential,
sich nach zuletzt schwierigen Jahren nachhaltiger aufzustellen und eine zukunftsfeste Stellung im Ostseeraum zu erarbeiten und die realistische Aussicht, sich durch konsequente Fortsetzung der Sanierungsbemühungen wieder aus der Verlustzone herauszuarbeiten.
Richtig ist aber auch, dass die Bäume beim Hafenumschlag auch in Zukunft nicht in den Himmel wachsen werden. Von den unrealistischen und überzogenen Wachstumsprognosen des aktuellen Hafenentwicklungsplans sollten wir uns verabschieden. Lübeck braucht eine behutsame und
realistischere Hafenentwicklung, die vor den wirtschaftlichen Realitäten nicht die Augen verschließt und die ökologischen Notwendigkeiten konsequenter adressiert.“