IHK erstellt Masterplan: Neuer Anlauf für den Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals
Mit einem Masterplan will die IHK zu Lübeck entscheidend dazu beitragen, den Elbe-Lübeck-Kanal in die Zukunft zu führen. Der IHK-Arbeitskreis „Elbe-Lübeck-Kanal“ hat Aktivitäten für die kommenden Jahre festgelegt. Ziel der Aktionen ist die Aufnahme des Kanals in den Bundesverkehrswegeplan 2015. „Dieser Kanal, der als einziger die Ostsee mit dem europäischen Binnenwassernetz verbindet, hat ein erhebliches Potenzial. Im Schulterschluss wollen regionale Wirtschaft, Politik und Verwaltung die Notwendigkeit des Ausbauprojektes überzeugend darstellen und kommunizieren“, sagt Rüdiger Schacht, Leiter Standortpolitik bei der IHK. Schwerpunkte des Masterplans sind die Erarbeitung eines neuen Argumentationspapieres, die Vergabe eines Gutachtens zur Potenzialermittlung, regelmäßige Veranstaltungen und das Einbeziehen von Multiplikatoren wie Bundestags- und Landtagsabgeordneten, Bürgermeistern und Wirtschaftsvertretern in die Lobbyarbeit Viele Binnenwasserstraßen drohen unattraktiv zu werden, sollte das Bundesministerium für Verkehr in der kommenden Neuklassifizierung der Bundeswasserstraßen seine Investitionen einschränken. Beim Elbe-Lübeck-Kanal bleiben bereits heute viele Transporte aus, weil die Schleusen mit einer Länge von 80 Metern zu kurz und nicht für das gängige Großmotorgüterschiff (110 Meter) geeignet sind. Zudem müssen die Schiffe teilabgeladen verkehren, weil die erforderliche Abladetiefe von 2,80 Metern mit zurzeit maximal 2,1 Metern nicht gegeben ist. Durch die Realisierung des Masterplanes in den Jahren 2012 und 2013 will die IHK eine Einstufung des Elbe-Lübeck-Kanals entsprechend seiner Bedeutung für die Wirtschaft im deutschen Binnenwasserstraßennetz erreichen. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür sei, dass Investitionen für die Aufrechterhaltung der modernen Binnenschifffahrt gewährleistet bleiben müssten, betonte Schacht. Mit der Aktion verfolgt die regionale Wirtschaft das Ziel, den Gütertransport mit modernen Binnenschiffen auf dem Kanal langfristig durch eine leistungsfähige Infrastruktur zu sichern. Vor allem sollte es die Gewähr geben, dass der Bund Schleusen oder Brücken bei Baufälligkeit weiterhin als Ersatzbauwerke in zukunftsorientierten Abmessungen finanziert. Außerdem müsse die Politik den Kanal im Bundesverkehrswegeplan verlässlich positionieren, damit die Optionen zum Verlagern von Transporten auf die Wasserstraße und zum Gewinn neuer Ladung problemlos durch die Wirtschaft nutzbar sind, so Schacht. Dies entspreche der eigentlichen Bedeutung des Elbe-Lübeck-Kanals als einzige Binnenwasserstraße, die die Ostsee mit dem deutschen Binnenwasserstraßennetz verbindet.