Politik & Wirtschaft

IHK zu Lübeck kritisiert die Verkehrspläne der zukünftigen Landesregierung scharf

Die IHK zu Lübeck stellt sich vehement gegen die verkehrspolitischen Pläne der zukünftigen Landesregierung. „Leider droht die neue Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und SSW gleich zu Beginn ihrer Zusammenarbeit für Bürger und Wirtschaft des Landes Schleswig-Holstein wichtige Wege in die Zukunft dauerhaft zu verbauen. Für das Land an der Nahtstelle zum prosperierenden Ostseeraum werden damit erhebliche Entwicklungschancen ohne Not zur Disposition gestellt. Die auf verlässliche Rahmenbedingungen angewiesene Wirtschaft zeigt sich darüber mehr als irritiert.“, sagte der Präses der IHK zu Lübeck, Christoph-Andreas Leicht, in einer ersten Bewertung der Verhandlungsergebnisse zum Thema Verkehr.

Die A 20 mit Elbquerung westlich Hamburgs ist das herausragende Infrastrukturprojekt des
Landes. In dieser Bewertung war die Wirtschaft sich mit maßgeblichen Teilen der bisherigen
Opposition und der jetzigen Koalitionspartner einig. Das gerade eine Landesregierung unter
Mitwirkung des SSW diese Verkehre mit Jütland weiterhin dem Hamburger Stau
anheimstellen will, ist mehr als unverständlich. „Es geht um eine Zukunftsfrage unseres
Landes. Die A20 ist eine logistische Lebensader unserer Region. Eine Sackgassenpolitik bei
dieser wichtigen Verkehrsfrage können wir uns nicht leisten.“, so Leicht

Schon zu Beginn der Koalitionsverhandlungen hatte die IHK zu Lübeck die
Verhandlungspartner eindringlich gebeten, die A 20 als wichtige
Seehafenhinterlandanbindung für die Häfen an Nord- und Ostsee in ganzer Länge vorrangig
umzusetzen. Dabei wurde ebenfalls darauf hingewiesen, dass die A 20 neben ihrer großen
überregionalen Erschließungsfunktion als durchgängige Küstenroute auch eine große
regionalwirtschaftliche Bedeutung für die erschlossenen Regionen besitzt. Die damit für die
Entwicklung des Landes einher gehenden Chancen sind zu bedeutend, um sie auf dem Altar
der Koalitionskompromisse zu opfern.

Mit der festen Fehmarnbeltquerung wird im Südosten des Landes eine Entwicklungsachse
geschaffen, deren positive Wirkungen Impulse für das gesamte Land senden.
Norddeutschland und Skandinavien rücken näher zusammen und wollen gemeinsam ihre
Nr. 41/2012