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Besondere Neuigkeiten

III. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland konstituiert sich

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt: „Unsere Landessynode ist eine evangelisch geprägte Form demokratischen Miteinanders.“

Vom 20. bis 22. Februar 2025 konstituiert sich die neu gewählte III. Landessynode der Nordkirche in Lübeck-Travemünde. Die Mitglieder der jüngsten und vielfältigsten Synode werden sich nach Worten von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt mit entscheidenden Zukunftsfragen beschäftigen.  Zudem wird das Präsidium gewählt.

Lübeck-Travemünde/Schwerin (dds). Vom 20. bis zum 22. Februar 2025 tritt die neugewählte III. Landesssynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) zu ihrer konstituierenden Tagung zusammen.  „Die III. Landessynode der Nordkirche wird sich mit entscheidenden Zukunftsfragen beschäftigen, für die gute und tragfähige Lösungen nötig sind. Sie steht zugleich für eine evangelisch geprägte Form demokratischen Miteinanders: Menschen mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Kompetenzen – aus Haupt- und Ehrenamt – kommen hier gleichberechtigt zusammen, diskutieren aktuelle Fragen von Kirche und Gesellschaft aus evangelischer Perspektive, ringen um gemeinsame Positionen und finden sie auch. Die gemeinsamen Gottesdienste und Andachten prägen die synodale Gemeinschaft dabei entscheidend mit. Teilhabe und Partizipation unterschiedlicher Generationen und Geschlechter werden aktiv gelebt und gestaltet“, erklärt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt in Vorfeld der Tagung.

Noch nie so viele junge Menschen im Kirchenparlament 

„Besonders freut mich, dass sich so viele junge Menschen zur Wahl gestellt haben und nun Teil dieser Synode sind. Neben den gewählten Synodalen bringen auch die von der Kirchenleitung berufenen Mitglieder eine breite Vielfalt an Erfahrungen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen mit – das ist einfach wunderbar! So vielfältig und so von unterschiedlichen Perspektiven geprägt – ist die Zusammensetzung dieser Synode – das verspricht engagierte Diskussionen und macht geradezu Lust auf Synodenarbeit“, betont die Vorsitzende der Kirchenleitung. Der III. Landessynode gehören 155 Mitglieder an, davon sind 79 Frauen (51 %) und 76 Männer (49 %). Ein Mandat bleibt unbesetzt bis zur Wahl eines weiteren Mitglieds aus der Gruppe der Gemeinde-Synodalen aus dem Kirchenkreis Schleswig-Flensburg in der Altersgruppe der U27-Jährigen. 31 Mandate (20 Prozent) sind mit Personen besetzt, die das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Dazu kommen 29 Synodale, die das 45. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Neu in der III. Landessynode sind 100 Mitglieder (65 Prozent). 55 Synodale waren bereits Mitglied in der II. Landessynode. 

Gottesdienst zur Verpflichtung der Synodalen 

Die Tagung der III. Landessynode beginnt am Donnerstag (20. Februar 2025) um 15 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst mit Verpflichtung der Synodalen. Den Gottesdienst in der St.-Lorenz-Kirche Travemünde (Jahrmarktstraße 14, 23570 Lübeck-Travemünde) leitet Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Die Leitende Geistliche der Nordkirche hält auch die Predigt. Im Anschluss an den Gottesdienst ist ein Gruppenfoto im Plenarsaal geplant im Rahmen der Nordkircheninitiative „#Demokratiestärken“. Damit soll unter dem Motto „Dein Kreuz für Vielfalt und Toleranz“ ein Zeichen für die Wahl demokratischer Parteien bei der Bundestagswahl am Sonntag nach der Synode gesetzt werden. 

Wahl des neuen Präsidiums 

Die konstituierende Sitzung der III. Landessynode wird um 17 Uhr von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt in den Tagungsräumen des Maritim Strandhotels Lübeck-Travemünde (Trelleborgallee 2, 23570 Lübeck-Travemünde) eröffnet. Die Vorsitzende der Kirchenleitung der Nordkirche leitet auch die als erstes anstehende Wahl des oder der neuen Präses der Landessynode. Nach erfolgter Wahl übernimmt die oder der neugewählte Präses die Tagungsleitung. Das Präsidium der Landessynode besteht gemäß der Verfassung der Nordkirche aus einer oder einem Präses sowie zwei Vizepräses. Die oder der Präses wird aus den Reihen der ehrenamtlichen Mitglieder, eine oder ein Vizepräses aus den Reihen der Pastorinnen und Pastoren gewählt.   

Grußwort von Ministerpräsident Daniel Günther 

Am Donnerstagabend wird der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Daniel Günther, zu einem Grußwort an die neugewählte Landessynode erwartet.  Am Freitag beginnt dann bereits die inhaltliche Arbeit der Synodalen. Zur Beschlussfassung stehen unter anderem Änderungen der Kirchengesetze zur Ausbildung von Pastorinnen und Pastoren sowie zum Einsatz von Prädikanten und Prädikantinnen (ehrenamtlich Predigende, die eine spezielle theologische Weiterbildung durchlaufen). Am Sonnabend steht neben anderen Punkten ein Bericht zur Arbeit der Anerkennungskommission für Betroffene sexualisierter Gewalt in der Nordkirche auf der Tagesordnung.

Hintergrund: die Landessynode der Nordkirche 

Die Landessynode ist das Kirchenparlament und damit verfasstes Leitungsgremium der Nordkirche. Die Landeskirche wird durch die Landessynode, die Kirchenleitung und die Landesbischöfin in gemeinsamer Verantwortung geleitet. Die Landessynode verkörpert die Einheit und Vielfalt der Kirchengemeinden, der Kirchenkreise und der Dienste und Werke. Die Landessynode ist zur gemeinsamen Willensbildung in der Nordkirche berufen. Sie kann sich über alle Angelegenheiten der Nordkirche unterrichten lassen und sich an die Öffentlichkeit wenden. Sie berät und beschließt über diese Angelegenheiten im Rahmen des geltenden Rechtes. Die Landessynode spiegelt in ihrer Zusammensetzung die Vielfalt der Nordkirche wider. Ihr gehören 156 stimmberechtigte Mitglieder an. Dazu kommen acht Delegierte mit Rede- und Antragsrecht. Insgesamt 122 Synodale werden durch die 13 Kirchenkreise gewählt. Darunter sind Ehrenamtliche, Pastorinnen und Pastoren, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 34 Synodale kommen aus den Diensten und Werken der Nordkirche, den Theologischen Fakultäten der Universitäten Greifswald, Kiel, Rostock und Hamburg oder werden durch die Kirchenleitung berufen. Die Vertreterinnen und Vertreter der Nordschleswigschen Gemeinde in Dänemark sowie die Jugenddelegierten haben kein Stimmrecht.