Im Einsatz für andere Menschen: Drei Schleswig-Holsteiner mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet
Jörgen Heinritz aus Heiligenhafen, Wolfgang Roos aus Norderstedt und Roswitha Thamm aus Schashagen (Kreis Ostholstein) sind vom Bundespräsidenten mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Der stellvertretende Ministerpräsident, Sozialminister Dr. Heiner Garg, überreichte die Auszeichnungen am Montag (4. Oktober) in Kiel.
Jörgen Heinritz aus Heiligenhafen war 1988 Mitbegründer des „Fördervereins für Heimatmuseum und Kultur“ und legte so den Grundstein für die Neugründung des Heimatmuseums Heiligenhafen. Bis 1996 war er Vorsitzender und veröffentlichte Texte zur Stadtgeschichte. Er war Organisator einer Ausstellung für die 660-Jahr-Feier des Hafens und engagierte sich als Altstadtführer. Bis heute betreut er das „Altarchiv“ der Stadt. Bereits 1954 gründete er den Schüler-Segel-Club der Außenstelle Heiligenhafen des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Oldenburg und wurde dessen Vorsitzender. Wenige Jahre später gründete er die „Segler-Vereinigung Heiligenhafen mit dem Schüler-Segel-Club Heiligenhafen“. Mit dem Impuls für den Bau und die Erweiterung eines Yachthafens brachte er den örtlichen Segelsport voran.
Von 1984 bis 1996 war er im Kirchenvorstand der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Heiligenhafen. Er gab den Kirchenführer heraus und restaurierte die Votivschiffe in der Kirche.
Wolfgang Ross aus Norderstedt engagiert sich als Selbstbetroffener seit 1985 für Menschen mit Suchterkrankungen sowie für die Suchtprävention. Er ist Mitglied des Guttempler Ordens und berät und unterstützt Menschen mit Suchtproblemen sowie deren Angehörige. Er war auch Initiator eines Vereins zur Hilfe von abhängigen Menschen in Lübeck. Daneben beschäftigt er sich als freischaffender Künstler mit der Suchtproblematik. Sein Anliegen ist es, die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und damit Präventionsseminare zu gestalten. Er engagiert sich in der ambulanten teilstationären Suchthilfe im Kreis Segeberg und arbeitete mit an Dokumentationen und Informationsschriften.
Roswitha Thamm aus Schashagen pflegt seit 20 Jahren ihren Ehemann, der bei einem Arbeitsunfall mit toxischen Stoffen in Berührung gekommen war. Seitdem leidet er unter einer schweren Erkrankung der Atemwege, die zur Erwerbsunfähigkeit und zu einer hundertprozentigen Schwerbehinderung führte. Roswitha Tamm betreut ihren Mann aufopferungsvoll, erledigt für ihn den kompletten Alltag und hat den Bau eines behindertengerechten Hauses geplant, um ihm ein gemeinsames Leben mit seiner Familie zu ermöglichen. Sein zunehmender Pflegebedarf macht eine Betreuung rund um die Uhr erforderlich. Sie erledigt den gesamten Haushalt und die mit der Pflege ihres Mannes verbundenen Arbeiten und Hilfen alleine. Daneben hat sie noch drei Kinder erzogen, die zum Zeitpunkt des Unfalls im Kleinkindalter waren.









