Inklusionsangeln mit Flüchtlingskindern
Braucht man zum Angeln eigentlich Dolmetscher? Vereinsvorsitzender Andreas Hardt ist mutig: „Angeln ist international, das versteht jeder und überall. Deshalb verzichten wir auf Übersetzungshilfe und vertrauen auf die Überbrückung der Sprachprobleme durch die Sprache der Hände und Füße.“
Die Hansestadt Lübeck hat den Mühlenteich für die Aktion zur Verfügung gestellt. Für die über 100 Kinder, Eltern und Betreuer gab es außer Tee, Kaffee und kalten Getränken insbesondere Obst und zusätzlich von den Müttern der Kinder frisch gebackene Muffins. Die Kinder zeigten, dass die Vermischung der Völker ihnen keine Probleme macht.
In kleinen gemischten Gruppen wurde das Angelerlebnis begonnen. Sprachkenntnisse mussten tatsächlich nicht sein. Es wurde zwar in allen möglichen Sprachen durcheinander gesprochen, so richtig verstanden hat da kaum einer etwas, aber irgendwie war allen klar, was geschehen sollte. Denn Sprachhürden wurden durch Zeichen und Zeigen beseitigt. Schnell zeigte sich, dass der Mut zur Dolmetscher-Lücke berechtigt war. Denn alle Kinder verstanden die gezeigte Technik und waren nach nur wenigen Minuten in der Lage, die ihnen bis dahin unbekannte Wurfangel zu bedienen.
Glücksfischer-Jugendwart Nils Kimm: „Beim Angeln findet ohnehin die meiste Inklusion statt: Denn der Fisch weiß nicht, wer am anderen Ende ist, ob ein Deutscher, ein Flüchtling, ein Hilfsarbeiter oder ein Professor. Und dem Fisch ist es wahrscheinlich sogar egal.“ Mit Hilfe der erfahrenen Vereinsbetreuer werden zur Freude der Kinder und ihrer Eltern zügig Fische wie Rotaugen, Brassen und Barsche gefangen. Die Beute nehmen die Familien mit, sie grillen die gefangenen Fische in ihrem jetzigen Zuhause wie in der Landesunterkunft Volksfestplatz.
Kleines Fazit: Miteinander angeln zu gehen schiebt Hürden beiseite. Der Vereinsvorstand freut sich riesig über einen tollen Erfolg.