Politik & Wirtschaft

Integration erfolgt über den Arbeitsmarkt

Ahmet Cetintürk legt mit seiner Gastronomie-Ausbildung in einem Lübecker Restaurant ein gutes Fundament für seine berufliche Laufbahn.

Die duale Ausbildung ist gelebte Integration und Vorbeugung gegen den Fachkräftemangel zugleich“, fasste Wirtschaftsstaatssekretärin Dr. Tamara Zieschang den Kern der Veranstaltung „Migration und Integration gegen den Fachkräftemangel“ in der IHK zu Lübeck zusammen.

Angesichts des demografischen Wandels sei es notwendig, alle Potenziale für den Arbeitsmarkt zu erschließen, betonte sie vor rund 70 Teilnehmern auf der von der IHK zu Lübeck, der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e. V. und dem Wirtschaftsministerium initiierten Informationsveranstaltung.

Duale Ausbildung

Zieschang ermutigte die jugendlichen Zuhörer türkischer Herkunft, sich für eine duale Ausbildung zu entscheiden. Eine frühe Bindung junger Menschen durch Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote sei auch im Interesse heimischer Unternehmen.

Potential der Migranten nutzen

Logo der Türkischen Gemeinde Schleswig-Holstein Türkische Gemeinde Schleswig-Holstein e.V.

Auch Dr. Cebel Kücükkaraca, Landesvorsitzender der Türkischen Gemeinde Schleswig-Holstein, bestärkte die Wirtschaft, das Potenzial von Migranten für den Arbeitsmarkt zu nutzen. Zugleich betonte er die Notwendigkeit, die fachlichen Ressourcen von Migranten stärker als bisher zu sichern. Viele der in Deutschland ausgebildeten Migranten verließen wegen der geringen Ein- und Aufstiegschancen das Land. „Der Staat und die Unternehmen investieren in eine Bildung ohne Rendite“, sagte Kücükkaraca.

Akquisiteur wirb in Migrantenbetrieben um Ausbildungsplätze

Gemeinsame Aktivitäten seien der Schlüssel zum Erfolg, so Dr. Ulrich Hoffmeister, Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK zu Lübeck.

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Als positives Beispiel nannte er den türkischstämmigen IHK-Ausbildungsakquisiteur Bülent Türkyilmaz, der mit Unterstützung der Landesregierung speziell in von Migranten geführten Betrieben für die Einrichtung von Ausbildungsplätzen wirbt. Bis heute konnte Türkyilmaz bereits mehr als 100 Ausbildungsplätze akquirieren. Hoffmeister bedankte sich in diesem Zusammenhang für die Unterstützung dieser wichtigen Aufgabe durch das Land und hob zugleich die gute Zusammenarbeit zwischen der IHK und der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein hervor.