Internationale Stipendiaten zu Gast in Kiel: Caroline Schwarz stellt Minderheitenpolitik des Landes vor
Vor rund 60 internationalen Stipendiaten des Deutschen Bundestages hat die Minderheitenbeauftragte Caroline Schwarz heute (23. Juli) in Kiel die Minderheitenpolitik in Schleswig-Holstein vorgestellt. „Das Land ist stolz auf seine kulturelle Vielfalt, zu der auch die drei nationalen Minderheiten gehören. Die Minderheitenpolitik hat in Schleswig-Holstein sowohl bei der Landesregierung als auch beim Landtag einen hohen Stellenwert und ist von einem hohen Maß an Konsens zwischen den politischen Kräften geprägt“, sagte Schwarz.
Minderheitenpolitik habe in Schleswig-Holstein Verfassungsrang, sagte Schwarz. Grundlage der deutsch-dänischen Minderheitenpolitik seien bis heute die Bonn-Kopenhagener Erklärungen, die bereits 1955 verabschiedet wurden. Dass sich das frühere Gegeneinander zu einem Füreinander von Minderheit und Mehrheit entwickelt habe, liege auch an den Minderheiten. „Sie sind loyal zu den Staaten, in denen sie leben, und sie pflegen den Kontakt zum jeweiligen Mutterland, dem sie sich kulturell verbunden fühlen“, so Schwarz.
Das gute Verhältnis werde sich auch durch die vorgeschlagenen Einsparungen bei der Förderung der Minderheiten nicht trüben, ist die Minderheitenbeauftragte sicher. Zur Haushaltskonsolidierung müssten alle gesellschaftlichen Gruppen solidarisch beitragen, so auch die Minderheiten. „Das Land Schleswig-Holstein wird niemanden diskriminieren. Das wird bei den parlamentarischen Beratungen über den Haushalt auch deutlich zum Ausdruck kommen“, sagte Schwarz.
Die Stipendiaten kommen aus 27 ost- und außereuropäischen Ländern, die zumeist zu den jungen Demokratien zählen, sowie aus Frankreich und den USA. In Schleswig-Holstein absolvieren sie ein umfangreiches Besuchsprogramm sowie zahlreiche Workshops in der Akademie Sankelmark.