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Jeder vierte Schleswig-Holsteiner engagiert sich im Ehrenamt

Jeder vierte Schleswig-Holsteiner setzt sich unentgeltlich für andere ein. Und fast alle (95 Prozent) finden ehrenamtliches Engagement für unsere Gesellschaft elementar wichtig. Das zeigt eine bevölkerungsrepräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Die meisten engagieren sich in Sportvereinen, in Schulen und Kindergärten, sowie der freiwilligen Feuerwehr und in Hilfswerken wie dem Deutschen Roten Kreuz. Dies teilt die TK in Kiel mit.

Mit diesem ehrenamtlichen Engagement liegt der Norden (Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen) im Mittelfeld. In Bayern und Hessen arbeiten 42 Prozent aller Befragten ehrenamtlich – und erreichen damit einen Spitzenwert. Aber: Der Norden holt auf. 27 Prozent aller Ehrenamtlichen sind erst seit bis zu vier Jahren dabei. In anderen Bundesländern, wie Nordrhein-Westfalen (16 Prozent) oder Baden-Württemberg (14 Prozent) geht der Trend zum Ehrenamt leicht zurück. Fast jeder Dritte im Norden (32 Prozent) gibt außerdem an, sich künftig noch stärker unentgeltlich engagieren zu wollen. 84 Prozent der Menschen in Schleswig-Holstein sind der Meinung, dass sich insgesamt noch mehr Menschen ehrenamtlich engagieren sollten.

Auch im Gesundheitswesen spielt ehrenamtliches Engagement eine wichtige Rolle. Drei Viertel der Menschen im Norden sind davon überzeugt, dass ehrenamtliches Engagement für das Funktionieren unseres Gesundheitssystems unverzichtbar ist. Was viele nicht wissen: Neben bekannten Beispielen wie der Seniorenbetreuung, der medizinischen Behandlung von Obdachlosen oder Clowns auf Kinderkrebsstationen gibt es einen weiteren Bereich im Gesundheitssystem, der stark von ehrenamtlichem Engagement geprägt ist – die gesetzlichen Krankenkassen. Denn deren höchste Entscheidungsgremien sind die ehrenamtlichen Verwaltungsräte. Sie wählen als Vertreter der Versicherten und zum Teil auch der Arbeitgeber die hauptamtlichen Unternehmensspitzen und kontrollieren auch deren Arbeit.

Auch wenn die Verwaltungsräte grundsätzlich eher im Hintergrund arbeiten, profitieren die Versicherten doch ganz konkret von ihrem ehrenamtlichen Einsatz. Denn die Selbstverwaltung trifft alle Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung. Sie berät und beschließt zum Beispiel alle zusätzlichen Leistungen, die über den gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen hinaus gehen. Es geht zum Beispiel auf die Initiative des TK-Verwaltungsrates zurück, dass die Krankenkasse die Kosten für Reiseschutzimpfungen übernimmt, im Krankheitsfall mehr für eine Haushaltshilfe zahlt als andere Kassen und verschiedene Wahltarife oder Präventionsangebote wie ein Bonusprogramm anbietet.

Bei der Sozialwahl können die Mitglieder der TK selbst bestimmen, wer ihre Interessen im Verwaltungsrat vertritt. Insgesamt sind 240.000 Menschen in Schleswig-Holstein – mehr als 48 Millionen Menschen in Deutschland – dazu aufgerufen, bei der diesjährigen Wahl die Vertreter ihres Vertrauens in die Verwaltungsräte der TK sowie vier weiterer Ersatzkassen und der Deutschen Rentenversicherung Bund zu wählen. Damit ist sie nach der Bundestags- und der Europawahl die drittgrößte Wahl in Deutschland.

Zum Hintergrund

Die Sozialwahl ist eine reine Briefwahl – Wahlurnen sind die über 100.000 Post-Briefkästen. Ab 12. April erhalten die Wahlberechtigten ihre Wahlunterlagen per Post. Dann gilt: einfach aufmachen, ankreuzen, abschicken – für die Wähler portofrei. Spätestens am 1. Juni müssen die roten Umschläge mit den Wahlzetteln wieder bei der TK sein.