KAUSA Medienpreis würdigt herausragende Berichte über Integration und Bildung
Neun Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten ausgezeichnet / Schavan: „Prämierte Beiträge zeigen kulturelle Vielfalt in Deutschland“
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, hat heute in Berlin den KAUSA-Medienpreis 2012 verliehen. Mit dem Preis werden außergewöhnliche Berichte über berufliche Erfolgsgeschichten von Migrantinnen und Migranten ausgezeichnet. „Unsere Gewinnerinnen und Gewinner, die jungen Journalistinnen und Journalisten, beleuchten unverstellt und originell die kulturelle Vielfalt in Deutschland. Die prämierten Beiträge veranschaulichen auf beeindruckende Weise, dass Migrantinnen und Migranten mit ihren Leistungen und Erfahrungen ein großer Gewinn für uns alle sind“, sagte Schavan bei der Preisverleihung im Haus der Bundespressekonferenz.Das Bundesministerium für Bildung und Forschung verleiht den KAUSA Medienpreis seit 2010 jährlich an Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten in den Kategorien Print/Online, Hörfunk und Fernsehen. Die Beiträge machen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland und ihre Bildungswege sichtbar. In diesem Jahr hatten die Jury-Mitglieder Baha Güngör (DW), Dunja Hayali (ZDF), Gürsel Köksal (Dogan Media), Jan-Eric Peters (Welt-Gruppe), Karl-Heinz Meier-Braun (SWR) und Kornelia Haugg (BMBF) 15 herausragende journalistische Wettbewerbsbeiträge nominiert. und sich schließlich für neun Preisträgerinnen und Preisträger entschieden. Sie teilen sich nun das Preisgeld von insgesamt 30.000 Euro.
Den ersten Platz in der Kategorie Print/Online gewann Jens Tönnesmann mit seinem in der „WirtschaftsWoche“ erschienenen Artikel „Innovation statt Imbissbude“. Der 34-Jährige zeigt, dass Unternehmensgründer mit Migrationshintergrund aus Deutschland nicht mehr wegzudenken sind. Tönnesmann stellt Menschen mit Gründergeist und Erfindungsreichtum vor, die trotz mancher Vorurteile von Investoren und Behörden erfolgreich ihren Weg gegangen sind. „Ein hervorragend recherchiertes Stück mit einer Fülle beeindruckender Porträts“, begründete die Jury die Entscheidung.
In der Kategorie Hörfunk wurde Heike Mohr mit ihrem bei der Deutschen Welle (Podcast) ausgestrahlten Beitrag „Hauptschülerin wird Hauptschullehrerin“ zur Gewinnerin gekürt. Die 26-jährige Journalistin portraitiert Leyla Dilbaz, eine 25-jährige Lehrerin an einer Bonner Hauptschule. Das Besondere: Die Lehrerin mit türkischen Wurzeln hat ihren Abschluss an derselben Schule gemacht, an der sie heute unterrichtet und ist ist für ihre Schülerinnen und Schüler deshalb ein großes Vorbild. Das Urteil der Jury: „Heike Mohr zeigt in ihrer Arbeit, wie überaus wichtig Vorbilder gerade für Jugendliche mit Migrationshintergrund sind.“
In der Kategorie Fernsehen errang Arta Ramadani den ersten Platz mit dem Beitrag „Schlau und trotzdem,nur‘ Hauptschule“, der im 3sat-Programm ausgestrahlt wurde. Die 31-jährige Reporterin schildert exemplarisch den Fall des kleinen Gülkan aus Bielefeld, dessen Eltern aus der Türkei stammen. Trotz guter Noten erhält er nur eine Empfehlung für die Hauptschule. Seine Familie nimmt jedoch den Kampf gegen die Institutionen auf – und hat schließlich Erfolg. „Der Beitrag zeigt ein für viele Migrantinnen und Migranten ermutigendes Beispiel“, so die Jury.
Die weiteren Preisträger sind:
- Print/Online -Thorsten Karbach (Aachener Zeitung) auf Platz zwei und Kristin Oeing (Stuttgarter Zeitung) auf Platz drei.
- Hörfunk – Hadija Haruna (YOU FM) auf Platz zwei und Arne Schulz (NDR) auf Platz drei.
- Fernsehen – Anorte Linsmayer (WDR) auf Platz zwei und Suana Meckeler (RTL) auf Platz drei.
Alle ausgezeichneten Beiträge zum Download unter: www.kausa-medienpreis.de
Der KAUSA Medienpreis wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. KAUSA, die Koordinierungsstelle Ausbildung bei Selbstständigen mit Migrationshintergrund, ist Teil des Ausbildungsstrukturprogramms JOBSTARTER beim BIBB.