Kirche sagt Ja zu Kitas

Nordelbische Synode steigert Qualität der Evangelischen Kindertagesstätten
Rendsburg (nr). Die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche wertet ihre Kindertagesstätten auf. Mit einem Beschluss hat die zur Zeit in Rendsburg tagende Synode die Kirchengemeinden empfohlen, auch zukünftig die Kirchensteuermittel in dem bisherigen Umfang in die Arbeit der Evangelischen Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein und Hamburg fließen zu lassen. Sie sollen aber mehr als bisher dafür eingesetzt werden, die Leistung qualitativ zu erhöhen. Vorgesehen ist, die Mittel aus Kirchensteuern unter anderem für eine Weiterbildung der Erzieherinnen und Erzieher einzusetzen.
„Wir ziehen damit auch die Konsequenz aus den bisherigen Ergebnissen der Pisa-Studie, bei der deutschen Schülerinnen und Schülern „schlechte Noten“ erteilt wurden. Indem wir die Qualität unserer Arbeit in den Kitas stärken, schaffen wir die Voraussetzungen dafür, allen Kindern einen chancengleichen Zugang zu den Bildungsangeboten zu ermöglichen,“ sagte der Vorsitzende der Kirchenleitung, Bischof Dr. Hans Christian Knuth.
Auf den bisherigen Leistungsumfang der Nordelbischen Kirche wies die Leiterin des Diakonischen Werks Hamburg, Annegrethe Stoltenberg, hin. Schon jetzt beteiligte sich die Kirche über ihren finanziellen Eigenanteil hinaus durch weitere Personal- und Sachleistungen an den Betriebskosten der Kindergärten. „Wir erinnern in diesem Zusammenhang an die Bereitstellung von Grundstücken, an die Leistung von Pastorinnen und Pastoren und anderen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,“ sagte sie am Rande der Synode. Mit diesen und weiteren „geldwerten Leistungen“ drücke die Kirche ihr überdurchschnittliches Engagement im Bereich der frühkindlichen Erziehung aus, eine Eigenleistung, die keine Selbstverständlichkeit sei.
Auf Äußerungen aus der Politik, als Folge der beabsichtigten Änderung des kirchlichen Zuschusses müssten die Elternbeiträge erhöht werden, sagte die Leiterin des Diakonischen Werkes Schleswig-Holstein, Landespastorin Petra Thobaben: „Die Nordelbische Kirche strebt an, mit den anderen Beteiligten wie dem Land, den Kreisen, kreisfreien Städten, den Kommunen, Eltern und der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände ein tragfähiges und zukunftsfähiges Finanzierungskonzept zu entwickeln.“ Dabei dürfe es nicht zu einer Erhöhung der Elternbeiträge kommen. Vielmehr müsse akzeptiert werden, dass die Kirche bei der Finanzierung der Kindertagesstätten Gleichbehandlung mit anderen Trägern fordere.
Bisher leisten nur die Nordelbische Kirche und die Katholische Kirche einen finanziellen Eigenanteil für den Unterhalt ihrer Kindergärten, während die anderen Träger von diesem befreit sind.









