Kongo: 18 Monate in den Händen von Islamisten
Kongo: 18 Monate in den Händen von Islamisten – Mado ist eine Christin aus der Demokratischen Republik Kongo. Im Ostteil des zentralafrikanischen Landes kommt es seit einigen Jahren immer wieder zu Angriffen der islamisch geprägten Rebellengruppe ADF (Allied Democratic Forces) auf die Zivilbevölkerung. Open Doors Recherchen in den betroffenen Gebieten haben ergeben, dass viele Übergriffe sich gezielt gegen Christen richten. Offenbar strebt da die ADF an, einen Brückenkopf für den Islam im Gebiet der Großen Seen zu errichten. Die Christen sollen ausgelöscht werden. Im Jahr 2013 fiel Mado zusammen mit ihrem Mann in die Hände von ADF-Kämpfern, die sie für die folgenden 18 Monate wie eine Sklavin hielten.
Mord und Verschleppung
An einem Sonntag im Februar 2013 war die gut 20-jährige Mado zusammen mit ihrem Mann, ihrem ältesten Sohn und ihrem Schwager auf dem Weg zum Markt, um einige landwirtschaftliche Erzeugnisse zu verkaufen. Unterwegs wurden sie plötzlich von ADF-Anhängern überfallen, gefesselt und in den Dschungel verschleppt. Noch bevor sie das Versteck der Gruppe erreichten, eskalierte die Situation: „Vor meinen Augen brachten sie meinen Schwager um. Ich war wie von Sinnen und weinte unkontrollierbar. Einer der Männer wurde ärgerlich, schlug mich mit der flachen Seite seiner Machete und verband mir die Augen. Kurze Zeit später hörte ich meinen Mann schreien. Jemand nahm mir die Augenbinde ab und zeigte mir eine blutige Machete. Er sagte, er habe meinen Mann ‚befreit‘ und drohte mir dasselbe Schicksal an, wenn ich nicht aufhörte zu weinen.“
Gottes Bewahrung in der Gefangenschaft
In dem Lager namens „Medina“ angekommen, entdeckte die zu diesem Zeitpunkt schwangere Mado zahlreiche gefangene Männer, Frauen und Kinder. Sie selbst wurde zusammen mit elf anderen in ein vier Meter tiefes Loch im Boden gesteckt. „Es war schrecklich, und wir hatte keine Ahnung, wie lange sie uns dort gefangen halten wollten. Ein Mädchen versuchte zu entkommen und wurde dabei getötet“, erinnert sich Mado. Nach vier Monaten durfte sie das Loch verlassen, zwei Monate vor der Geburt ihres dritten Kindes. „Es überlebte nicht lange“ – mehr will Mado nicht sagen. Sie und die anderen Gefangenen wurden gehalten wie Sklaven und verrichteten unterschiedlichste Arbeiten. Zwei Monate nach der Geburt wurde Mado einem älteren Mann als Frau gegeben. Über die Einzelheiten dieser Erfahrung will sie nicht sprechen. Doch sie und andere ihrer Leidensgenossen betonen, dass sie Gottes schützende Hand in dieser Zeit verspürt haben – auch in der Tatsache, dass keine der Frauen schwanger geworden ist.
Glückliche Flucht und neue Herausforderungen
Und noch etwas wurde von Gefangenen verlangt: „Jeder von uns im Lager wurde vor die Wahl gestellt, Muslim zu werden oder zu sterben.“ Doch Mado erlebte auch Momente der Hoffnung: „Ich erinnere mich an eine bestimmte Frau im Lager. Sie hat uns beständig ermutigt, unseren Glauben an Jesus festzuhalten.“ Als Regierungstruppen ca. eineinhalb Jahre nach Mados Verschleppung auf das Lager vorrückten, gelang vielen der Gefangenen die Flucht von dort. Auch Mado und ihr Sohn konnten sich retten und mit Hilfe der Soldaten in ihr Heimatdorf zurückkehren. Sie ist unendlich dankbar, dass sie nun wieder mit ihrer Familie vereinigt ist. Doch viele Dorfbewohner begegnen ihr mit Misstrauen und fragen, warum Mado im Gegensatz zu vielen anderen die Flucht gelungen ist. Trotz der schweren Last der traumatischen Erlebnisse blickt die junge Mutter nach vorne und will sich um ihre beiden Söhne kümmern.
Die Kirche in der Region gilt zwar als stark, doch die Wellen der Gewalt seitens der ADF und die daraus resultierenden seelischen wie auch existenziellen Nöte sind eine Überforderung. Etliche Gemeinden mussten ihre Pforten bereits schließen.
Bitte beten Sie für die Christen dort, die durch diese Übergriffe massiv bedroht sind.
Quelle: Open Doors