Landesbischof Ulrich: Ökumenische Beziehungen besitzen hohen Stellenwert
Am ersten Adventswochenende (29. und 30. November) werden Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), und Jonathan Gledhill, Bischof der anglikanischen Diözese Lichfield, eine Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnen. Dazu reist eine Delegation der Nordkirche in die Diözese Lichfield, eine der ältesten und größten Diözesen der anglikanischen Kirche von England.
Landesbischof Gerhard Ulrich: „Ich freue mich auf die Reise und bin im besten Sinne neugierig, auf diese Weise nun auch die seit vielen Jahren bestehende Partnerschaft zwischen der Diözese und der ehemaligen Mecklenburgischen Landeskirche persönlich erleben zu können. Die zu unterzeichnende Übereinkunft zeigt, welchen hohen Stellenwert wir als Nordkirche unseren ökumenischen Partnerschaftsbeziehungen beimessen.“ Die Diözese Lichfield ist eine von drei englischen Partnerdiözesen der Nordkirche: Mit den Diözesen Ely und Durham steht die Unterzeichnung der Vereinbarungen 2015 auf dem Programm.
Auf ihrer Tagung Ende September in Lübeck-Travemünde hatte die Landessynode der Nordkirche die Partnerschaftsvereinbarungen beschlossen. Vor allem im Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren betonen alle drei Schriften die besondere Bedeutung der Versöhnungsarbeit zwischen beiden Kirchen, den gegenseitigen Austausch und das Gebet füreinander. „Das Engagement für Frieden und Versöhnung war immer ein großer Schwerpunkt in der Partnerschaftsarbeit, gerade zwischen deutschen und englischen Kirchen“, erläuterte Europareferentin Christa Hunzinger vom Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche. Sie gehört der Delegation nach Lichfield an und hat die Vereinbarung mit vorbereitet.
Die Partnerschaft mit der Diözese Lichfield begann in den 1980er Jahren in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs. Seit 1999 wird für jeweils fünf Jahre ein „Covenant“ (Bund) geschlossen. Die Beziehungen mit den Diözesen Ely und Durham entwickelten sich in der damaligen Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in den 1990er Jahren aus der Meissener Erklärung zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Kirche von England. Insgesamt pflegt die Nordkirche internationale Beziehungen zu Kirchen in zehn Ländern Europas. Sie werden vom Europareferat des Zentrums für Mission und Ökumene koordiniert und gepflegt.
Die feierliche Zeremonie wird am Sonnabend (29. November) in der Kathedrale von Lichfield stattfinden. Von Seiten der Nordkirche werden Landesbischof Gerhard Ulrich und Dr. Ralf Büchner als Mitglied der Kirchenleitung die Vereinbarung unterzeichnen. Am Abend wird die Delegation am Gottesdienst „Anticipating Advent“ teilnehmen, der seit vielen Jahren eine Tradition in der Partnerbeziehung hat und die adventlichen Rituale aus Deutschland aufnimmt.