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LKA-SH: Das LKA Schleswig-Holstein warnt vor Abzocke durch hohe Gewinnaussichten bei Geldanlagen auf dubiosen Online-Handelsplattformen

Kiel (ots) – Das Online-Portal sieht sehr professionell und ansprechend aus und wirkt scheinbar seriös. Wo bekommt man heute noch mehr als 2 % Rendite für sein Geld? Da sind doch lukrative Investitionsmöglichkeiten, die das schnelle Geld versprechen, sehr verlockend. Oder? „Leider verbergen sich hinter diesen Angeboten oftmals Betrüger, deren einziges Ziel es ist, Anleger um ihr Geld zu bringen“, erklärt Volker Willert, Leiter des Dezernates Wirtschafts-, Korruptions- und Umweltkriminalität im Landeskriminalamt Schleswig-Holstein. „Hat man sich auf der Handelsplattform registriert und erstmals investiert, nimmt umgehend ein Mitarbeiter Kontakt auf, versucht als vermeintlich kompetenter Finanzmakler Vertrauen aufzubauen und zu größeren Investitionen zu überreden.“ Der Anbieter verspricht vermeintlich schnelle Gewinne mit finanziellen Differenzkontrakten, so genannte CFDs (Contracts for Difference), oder binären Optionen auf Aktien, Währungen, Rohstoffe oder auch Kryptowährungen, bei denen meist auf fallende oder steigende Kurse spekuliert wird. Wie diese Kapitalanlagen genau funktionieren, erklärt er jedoch nicht. Der Kunde kann seine Kontobewegungen und angebliche Gewinne online einsehen. Das zerstreut Zweifel und reizt zu weiteren Investitionen an. Will er sich allerdings sein Guthaben auszahlen lassen, erlebt er meist eine böse Überraschung: Der Kontakt zur Handelsplattform ist nicht mehr möglich und der angebliche Berater nicht erreichbar oder technische Probleme verhindern angeblich die Auszahlung. Und schnell wird klar, dass die eingezahlten Gelder nie einer Kapitalanlage zugeführt wurden und die komplette Handelsplattform nebst des Kundenkontos nur Fake sind. Das investierte Kapital ist meist unwiederbringlich verloren. Mit dieser lukrativen Betrugsmasche lassen sich mutmaßlich Millionenbeträge erbeuten. So führt z.B. die Staatsanwaltschaft Saarbrücken aktuell ein umfangreiches Ermittlungsverfahren mit 233 Fallakten. Die Ermittlungen deckten auf, dass es zahlreiche Handelsplattformen mit einer großen Anzahl von Kunden gab, von denen viele ihre Anlage von bis zu EUR 40.000.- verloren haben. Auch in Schleswig-Holstein gibt es Geschädigte, die den Betrügern zum Opfer gefallen sind. Das Geflecht aus Handelsplattformen und Betreiberfirmen mit Offshore-Adressen und Auslandskonten, auf die die Gelder der Opfer verschoben werden, ist schwer zu durchschauen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) weist auf das hohe Verlustrisiko bei CDFs und binären Optionen hin. Seit etwa einem Jahr sind Finanzdienstleistern und Kreditinstituten Vermarktung, Vertrieb und Verkauf binärer Optionen und CDFs an Privatkunden verboten. Doch wie kann man unseriöse Handelsplattformen ausmachen? “ Seien Sie misstrauisch bei Angeboten, die sichere Anlagen, garantierte Rendite und hohen Gewinn bei sehr geringem Risiko versprechen“, warnt Volker Willert. „Lizensierte Unternehmen können in der Unternehmerdatenbank der BaFin unter www.bafin.de abgefragt werden. Hier sind auch die Unternehmen gelistet, denen die BaFin bereits Geschäfte untersagt hat.“ Außerdem gibt es unabhängigen Rat bei den Verbraucherzentralen, und auch im Internet finden sich oftmals Informationen über Anbieter und Produkte.

Quelle: presseportal.de