Lübeck braucht Geld für Schultoiletten
„Die Hansestadt Lübeck darf bei ihren Sparbemühungen nicht nachlassen, sonst können wir die notwendigen Investitionen wie zum Beispiel in die Schultoiletten nicht schultern“, erklärte der Vorsitzende des Bauausschusses Christopher Lötsch. Was sich im ersten Moment paradox erscheint, macht bei näherem Hinsehen durchaus Sinn.
„Die laufenden Kosten für viele Projekte in Hansestadt verschlingen einen großen Teil der Haushaltsmittel, so dass notwendige Investitionen wie bei den Schultoiletten immer wieder hinausgeschoben werden“, erklärte Lötsch.
Der Vorsitzende des Bauausschusses wies darauf hin, dass bisher nur der Zustand der WC-Anlagen von 16 der 68 Lübecker Schulen intensiv begutachtet wurde. Und allein bei diesen Schultoiletten ist ein geschätzter Investitionsbedarf von 3,87 Millionen Euro ermittelt worden. Das stehe im krassen Gegensatz zu den 685 000 Euro, die im Haushalt für die Sanierung der Toiletten bereitgestellt wurde.
„Die WC-Anlagen sind nur ein Beispiel. Einen Investitionsstau schiebt die Hansestadt Lübeck auch bei Straßen, Brücken und Radwegen vor sich her. Die Probleme lösen wir nur, wenn die Hansestadt die laufenden Kosten senken, freiwillige Zuschüsse verringert und Defizite bei den städtischen Einrichtungen reduziert“, so Lötsch weiter.
„Wir müssen endlich effektiv sparen und die richtigen Schwerpunkte bei unseren Investitionen setzen. Die öffentliche Infrastruktur muss vorrangig wieder hergestellt werden. Denn sie prägt das Bild der Hansestadt. Wenn Schulen, Straßen, Fahrradwege und Brücken marode sind, betrifft das jeden Einwohner und fällt jedem Gast in der Hansestadt als erstes auf. Dann gibt es auch irgendwann keine Arbeitsplätze mehr.“