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Lübeck Lupe

Lübeck entwickelt Werkzeugkasten für Beteiligung

Die Smart-City-Modellprojekte aus Bamberg, Hildesheim, Kiel und Lübeck vereinbaren, gemeinsam einen Werkzeugkasten für digitale Beteiligung zu entwickeln. Vier Regionen aus ganz Deutschland verbindet ein gemeinsames Ziel: Die digitale Beteiligung der Stadtgesellschaft zu optimieren und deren Engagement zu fördern. Die Modellprojekte „Smart City Bamberg“, „Smart City Hildesheim“, „KielRegion | SmarterLeben“ und „Smart City Lübeck“ haben sich dafür zu einer Entwicklungsgemeinschaft zusammengeschlossen. In einer gemeinsamen Absichtserklärung, die jetzt von den Bürgermeistern der beteiligten Städte und der Geschäftsführerin der KielRegion unterschrieben wurde, haben sie bekräftigt, dass sie gemeinsam einen Werkzeugkasten für digitale Beteiligung aufbauen wollen.

„Wir sind überzeugt, dass wir mehr erreichen können, wenn wir in diesem Bereich unsere Kräfte bündeln und uns gegenseitig unterstützen“, sagte Dr. Stefan Ivens, Chief Digital Officer der Hansestadt Lübeck. Bamberg, Hildesheim, Kiel und Lübeck sind bereits seit langem beim Thema Beteiligung im intensiven Austausch und kooperieren nun offiziell im Rahmen des Bundesförderprogramms „Modellprojekte Smart Cities“. Sie haben das langfristige Ziel, gemeinsam ein Beteiligungsökosystem zu entwickeln. Darunter verstehen sie, zwischen unterschiedlichen, existierenden Beteiligungstools Schnittstellen zu schaffen, so dass diese von allen Nutzer:innen mit nur einer Anmeldung genutzt werden können.

Darüber hinaus soll der Marktplatz „Deutschland.Digital“ um die Kategorie „Beteiligung“ ergänzt werden, in der alle Tools und Schnittstellen gelistet und umfangreiche Informationen über Funktionen, Kosten und Schulungsaufwand angeboten werden. Auch eine „Matching-Funktion“ ist angedacht: Verwaltungen können ihre Anforderungen an das Beteiligungstool eingeben und bekommen die passende Software vorgeschlagen.

Wie bei allen Smart-City-Projekten wird auch das Beteiligungsökosystem in Open Source entwickelt und die Informationen zu Schnittstellen entsprechend öffentlich gemacht. „So profitieren nicht nur die übrigen Modellprojekte von diesen Entwicklungen, sondern alle Kommunen in Deutschland, die auf der Suche nach besseren Formen der Beteiligung sind“, erklärte Dr. Ivens.

Gemeinsame Tagung in Hildesheim

Dass Bamberg, Hildesheim, Kiel und Lübeck gut miteinander kooperieren, wurde bereits im vergangenen Jahr deutlich. Im März 2024 hat das Quartett gemeinsam eine zweitägige Tagung, ein sog. „Barcamp“, in Hildesheim auf die Beine gestellt. In einer ehemaligen Fabrikhalle stellten Anbieter den Vertreter:innen von Kommunen ihre Beteiligungssoftware vor und loteten gemeinsam Möglichkeiten aus, besser integrierbare Werkzeuge zu entwickeln. Gleichzeitig präsentierten mehrere Modellprojekte ihre Anforderungen an digitale Beteiligung in Form von konkreten Anwendungsfällen.

Schnell wurde deutlich: Eine große Kollaborationsplattform aller Tools mit einer einheitlichen Ansicht ist schwierig zu gestalten. Im Laufe der beiden Tage entdeckten die Anbieter und Dienstleister jedoch auch einige Überschneidungen ihrer Tools, so dass ein Austausch über Schnittstellen möglich erschien. Vor Ort wurden bereits erste Schritte skizziert, um eine einheitliche Benutzeransicht der Tools zu ermöglichen. Entscheidende Punkte sind u.a. Benutzerkonten, standardisierte Datensätze und Authentifizierung.

Das Barcamp bestärkte Bamberg, Hildesheim, Kiel und Lübeck letztlich darin, ihre interkommunale Zusammenarbeit zur Entwicklung eines Beteiligungsökosystems fortzusetzen und zu intensivieren.
Weitere Infos online unter
Smart City Lübeck: www.luebeck.de/digital
Marktplatz Deutschland.Digital: www.deutschlanddigital.org