Lübecker Forderungen zum Internationalen Frauentag 2025
Foto: Symbolbild · Ein breites Netzwerk aus aktuell 31 Gruppen und Institutionen in der Stadt steht hinter „Lübeck.Vernetzt.Femistisch.Bewegt“. Mindestens zweimal jährlich treffen sich die Akteur:innen auf Einladung des Frauenbüros der Hansestadt Lübeck in der Frauen.Plan.Werkstatt. Bei den Treffen geht es um die Koordination von Terminen zum Internationalen Frauentag oder dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen sowie um Kooperation und Vernetzung.
„Für mich ist das Treffen immer besonders wertvoll, weil der gemeinsame Austausch neue Impulse bietet, um frauenpolitische Themen in Lübeck zu bewegen“, so Sarah Teut vom Frauennetzwerk zur Arbeitssituation e.V..
In diesem Jahr haben sich die Akteure und Akteurinnen darüber hinaus auf acht frauenpolitische Forderungen verständigt, die für alle –trotz ihrer Vielfalt und Verschiedenartigkeit gleichermaßen von Bedeutung sind. Die acht gemeinsamen Forderungen behandeln die Themen Demokratie, Gleichstellung, Vereinbarkeit, Sorgearbeit, Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik, Gewaltschutz, Gesundheit und den digitalen Wandel. Digitalisierung soll z.B. durch einen kritischen Blick darauf, ob die Lübecker Digitalisierungsprojekte diskriminierungsfrei sind oder die Einspeisung von geschlechtergerechten Daten in KI und Algorithmen abgesichert werden. Ebenso hält das Netzwerk die Teilhabe an digitalem Wandel für alle durch zugängliche Formate für notwendig.
„Es ist heute, 2025, insbesondere in Zeiten des zunehmenden Antifeminismus und des Hinterfragens langjähriger erstrittener Frauenrechte als Menschenrechte wichtiger denn je, sicht- und hörbar zu sein. Sichtbar zu sein und deutlich zu machen, dass viele verschiedene Frauen trotz unterschiedlicher Herangehensweisen und thematischer Schwerpunkte sich gemeinsam für eine Gleichstellung der Geschlechter einsetzen. Und mit den Forderungen hörbar zu machen, worum es geht – bundesweit, aber auch in und für Lübeck“, so Gleichstellungsbeauftragte Elke Sasse.
Jutta Kaltenbach von der Lübecker Bezirksfrauengruppe von ver.di betont die Notwendigkeit, sich in zivilgesellschaftlichen Organisationen, Gewerkschaften oder demokratischen Parteien zu organisieren und zitiert Willy Brandt: „‘Nichts kommt von Selbst und das Erkämpfte ist im Zweifel nicht von Dauer‘. In diesem Sinne müssen wir uns weiter für Geschlechtergerechtigkeit einsetzen.“
Alle Informationen zu dem Netzwerk „Lübeck.Vernetzt.Feministisch.Bewegt“ und die Forderungen sind zu finden unter www.luebeck.de/geschlechtergerecht.
Gemeinsam in Lübeck sicht- und hörbar werden sollen die Forderungen bei einem Infostand der Gewerkschaft ver.di (als ein Mitglied des Netzwerkes) am Samstag, den 8. März von 12 bis 14 Uhr in der Breiten Straße vorm Rathaus. „Wir laden alle Lübecker ein, mit uns in den Dialog zu gehen“.
Hintergrund:
Seit 1911 wird am 8. März jener Tag gefeiert, der global als „Internationaler Frauentag“ gilt. Es ging und geht dabei um Forderungen wie z.B. die gerechte Verteilung und Wertschätzung von Care-Arbeit oder die Abschaffung des §218 ebenso wie auch Entgeltungleichheit.
Alle Veranstaltungen in Lübeck rund um den Internationalen Frauentag sind online zu finden unter www.luebeck.de/frauentag