Mit Heimatwimpel zurück nach Hause Die Schnellboote „Hermelin“ und „Gepard“ kehren aus dem Einsatz heim
Rostock (ots) – Die beiden zum 7. Schnellbootgeschwader gehörenden Schnellboote S71 „Gepard“ und S73 „Hermelin“ werden am Freitag, den 24. Mai 2013 um 10:00 Uhr im Marinestützpunkt Warnemünde aus dem UNIFIL(United Nations Interim Force in Lebanon)-Einsatz zurück erwartet. Beide Boote, mit ihren jeweils 35-köpfigen Besatzungen, werden mit wehendem Heimatwimpel in Warnemünde einlaufen. Die beiden Schnellboote waren auf den Tag genau ein Jahr im UNIFIL-Einsatz stationiert. Am 24. Mai 2012 waren sie gemeinsam aus Warnemünde ausgelaufen und haben seitdem vor der Levante im östlichen Mittelmeer operiert, abgestützt auf den zypriotischen Hafen Limassol.
Jeweils knapp 50.000 Seemeilen haben die Boote in dieser Zeit zurückgelegt, was einer Strecke von umgerechnet etwa 90.000 Kilometern entspricht.
Die Besatzungen wurden zwischendurch zweimal ausgetauscht. Das letzte Drittel ist die Besatzung des Schwesternbootes S80 „Hyäne“
unter dem Kommando von Kapitänleutnant Patrick Preuß (33) auf dem „Gepard“ gefahren und die Besatzung von S80 „Ozelot“ unter der Führung von Kapitänleutnant Nico Dohrn (33) auf dem „Hermelin“.
Dieses Verfahren hat sich mittlerweile mehrfach bewährt. Es dient der Reduzierung der Abwesenheitsbelastungen der Soldaten und spart nebenbei lange Transitzeiten.
Nach Ablösung im Einsatz durch die Korvette „Braunschweig“ und das Schnellboot S76 „Frettchen“ haben die beiden Schnellboote zunächst ein Flugkörper-Schießen im NATO-Schießgebiet südlich von Kreta absolviert und dabei insgesamt sechs Flugkörper erfolgreich verschossen, bevor Sie dann den langersehnten Heimweg antraten. Nach Zwischenstopps zum Tanken in La Valletta auf der Insel Malta sowie in Palma de Mallorca musste im spanischen Cadiz zunächst eine mehrtägige Zwangspause eingelegt werden. Seegang mit Wellenhöhen von bis zu sechs Metern vor der Küste Portugals und in der Biskaya versperrte den Weg nach Norden. Mit schnellen Passagen und weiteren kurzen Tankstopps in Vigo (Spanien), Brest (Frankreich) sowie Den Helder
(Niederlande) gelang der restliche Heimweg dann aber doch noch planmäßig.
Die Tatsache, dass die Boote länger als ein halbes Jahr vom Heimathafen abwesend waren, berechtigt sie, mit dem langen Heimatwimpel im Mast einzulaufen. Gelegenheiten dazu ergeben sich nur selten, werden dafür aber von den Besatzungen mit umso größerem Stolz in die Tat umgesetzt.
Hintergrundinformationen
Der Auftrag des maritimen Einsatzverbandes der Vereinten Nationen besteht darin, die Seewege vor der libanesischen Küste in enger Abstimmung mit den libanesischen Streitkräften zu überwachen und damit den Waffenschmuggel auf dem Seeweg in den Libanon zu unterbinden. Der Verband setzt sich aus einer wechselnden Anzahl von Schiffen und Booten zusammen, die derzeit unter brasilianischer Führung aus Griechenland, der Türkei, Indonesien, Bangladesh und Deutschland gestellt werden. Schwerpunkt des deutschen Kontingentes ist zusätzlich die Ausbildung der libanesischen Marine, mit dem Ziel, diese zur Überwachung ihrer Küstengewässer künftig selbst zu befähigen. Der Einsatzverband wurde im September 2006 aufgestellt.
Die Deutsche Marine ist seitdem permanent mit mehreren Einheiten beteiligt. Das Mandat des Deutschen Bundestages für diesen Einsatz endet nach derzeitigem Stand am 30. Juni 2013.