Mit Zitrusfrüchten gesund und frisch ins neue Jahr
Gerade an winterdunklen Tagen machen Zitrusfrüchte mit ihren fröhlichen Gelb- und Orangetönen Laune, peppen den kargen einheimischen Obstkorb auf und bieten vielseitige Verzehrfreuden. Ein großes Glück, denn in der Erkältungszeit ist es natürlich besonders wichtig, eine gute Vitaminversorgung zu gewährleisten – und dazu braucht es nun mal reichlich Obst und Gemüse. Grund genug also, die leckeren Exoten spätestens jetzt ins Herz zu schließen. Übrigens gehören Zitrusfrüchte zu den ältesten kultivierten Obstsorten überhaupt und sind nach Weintrauben das beliebteste Obst der Welt. Die wichtigsten Sorten und ihre Besonderheiten stellen wir Ihnen jetzt genauer vor.Orange: die Sonne des Südens in Ihrem Obstkorb
Natürlich wissen Sie, dass die Orange auch auf den Namen Apfelsine hört. Aber wieso diese Bezeichnung für eine Frucht, die mit dem Apfel weder äußerlich noch geschmacklich viel gemein hat? Ganz einfach: Orangen beziehungsweise Apfelsinen stammen ursprünglich aus China, wo sie bereits vor 4.000 Jahren angebaut wurden. So nannte man die Frucht zunächst „appelsien“, das niederländische Wort für „Apfel aus China“, aus dem sich bei uns dann wiederum Apfelsine ableitete. Es gibt über 400 Sorten, von denen etwa 30 im weltweiten Handel eine Rolle spielen. Unterschieden werden vier Gruppen: Blondorangen wie Navel oder Shamouti, Halbblutorangen wie Moro oder Sanguina, Blutorangen wie Sanguinello und Bitterorangen wie etwa die Pomeranze. Bezeichnungen wie „Jaffa“ oder „Sunkist“ sind dagegen keine Orangensorten, sondern warenzeichenrechtlich geschützte Handelsnamen für Früchte aus bestimmten Regionen.
Grapefruit: Ein und dasselbe wie die Pampelmuse?
Die Grapefruit ist eine Kreuzung aus Orange und Pampelmuse. Letztere ist wesentlich größer als die Grapefruit und hat eine dickere Schale. Obwohl viele Menschen beide Bezeichnungen alternativ und somit nicht korrekt verwenden, sind bei uns fast ausschließlich Grapefruits im Handel. Diese haben ein gelbes oder rosafarbenes Fruchtfleisch, wobei die Rosé-Variante milder schmeckt. Das beste Angebot an Grapefruits finden Sie zwischen Oktober und Mai. Gesundheitlich besonders interessant: Grapefruits enthalten viel Limonin mit hochwertigem Vitamin P, dieses wiederum lässt das reichlich vorhandene Vitamin C besser wirken. Die sehr großen Pomelos, die man gelegentlich im Supermarkt sieht, sind übrigens Grapefruit-Kreuzungen mit einem hohen Pampelmusenanteil. Grapefruits schmecken nicht nur pur, sondern auch filetiert im Salat oder ausgepresst und mit Mineralwasser versetzt. Spezielle Grapefruit-Bestecke erleichtern den Genuss, will man die halbierte Frucht auslöffeln.
Eine Extraportion Obst für unterwegs: Mandarine
Mandarinen gehören zu einer Großfamilie, in der die unterschiedlichsten Kreuzungen stattgefunden haben. Zudem gibt es Mandarinen-Kreuzungen mit Orangen und mit Grapefruits. Die bekannteste Mandarinenart ist die Clementine, die von der Mandarine und der Pomeranze abstammt. Clementinen sind meist kernlos oder haben nur angenehm wenige Kerne. Mandarinen sind ein idealer Snack für unterwegs, da sie sich unkompliziert schälen und ohne größere Spritzerei genießen lassen, was man von Grapefruits nicht gerade behaupten kann.
Zitrone und Limette: Die geben Ihnen Saures
Auch wenn sauer bekanntlich lustig machen soll, werden Zitronen und die ausgesprochen saftreichen Limetten wohl selten pur gegessen. Doch ihr Saft kann beispielsweise zum Verfeinern von Tees, für Cocktails oder andere Getränke und zum Kochen verwendet werden. Zitronensaft hat unter allen Zitrusfrüchten den höchsten Gesamtsäureanteil, sodass er in Südamerika sogar zum Marinieren und Kaltgaren von Fisch dient. Und bei uns kennt wohl nahezu jeder die berühmte Heiße Zitrone mit Honig, die gegen Erkältung helfen soll. Da jedoch Hitze Vitamin C zerstört, ist es eher empfehlenswert, den Zitronensaft in nur leicht erwärmtem Wasser zu genießen und den Honig beispielsweise in Kräutertee zu geben, will man den vollen gesundheitlichen Nutzen erzielen.
Und was steckt in Orange und Co drin?
Zuallererst denkt man bei Zitrusfrüchten wohl an Vitamin C. Tatsächlich sind diese Obstsorten hervorragende Lieferanten des Multitalents, das folgenden Gesundheitswert bietet:
- Stärkt das Immunsystem
- Unterstützt den Aufbau von Bindegewebe, Knochen und Zähnen
- Wehrt aggressive Sauerstoffverbindungen (freie Radikale) ab und schützt somit vor Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Hemmt die Entstehung Krebs fördernder Stoffe
Allerdings zeigen aktuelle Studien, dass es im Normalfall – eine Ausnahme sind Personen unter extremer körperlicher Belastung – nicht sinnvoll ist, eine Extraportion des Vitamins, etwa in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, zu verzehren. Der Körper scheidet überschüssiges Vitamin C nämlich aus, statt einen Vorrat anzulegen. Wer sich also ausgewogen und mit reichlich Gemüse und Obst ernährt, ist bestens mit Vitamin C versorgt.
Kalorienarm, ballaststoffhaltig und gut in Sachen Kalium
Zitrusfrüchte sind kalorienarm, sie enthalten kaum Eiweiß und Fett. Ihr Ballaststoffgehalt ist mit 1,5 bis 2,5 Gramm je 100 Gramm Frucht zwar unspektakulär, aber durchaus geeignet als Beitrag zur Deckung des täglichen Bedarfs. Gut zu wissen: Ballaststoffe aus Obst sind eine ideale Ergänzung zu Ballaststoffen aus Getreide. Denn Ballaststoffe aus Obst und Gemüse sind gut für den Cholesterinspiegel, Ballaststoffe aus Getreide dagegen regen die Darmtätigkeit an. An Mineralstoffen ist vor allem das in Zitrusfrüchten vorhandene Kalium bedeutend, das für Wasserhaushalt, Nerven- und Muskelstoffwechsel wichtig ist.
Reich an sekundären Pflanzenstoffen
Auch sekundäre Pflanzenstoffe, die gesundheitsfördernde Wirkungen ausüben, stecken in der Zitrone und ihren weniger sauren Verwandten. Das weiße Gewebe unter der Schale von Orangen etwa hat einen großen Anteil wertvoller Flavonoide, die vermutlich die Zellen vor freien Radikalen schützen, Alterungsprozesse bremsen und das Krebsrisiko senken können. Deshalb sollte das eher unbeliebte „Weiße“ nie vollständig entfernt werden, selbst wenn Sie das als Kind einst so gelernt haben. Und dann – guten Zitrus-Appetit! Sollten Sie sich noch Anregungen wünschen, wie Sie den leckeren und gesunden Früchten künftig mehr Platz auf Ihrem Speisezettel verschaffen, hält unser Tool des Monats „Click to Cook“ appetitliche Rezepte bereit.