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Lübeck Lupe

Na endlich: 2,4 Millionen für das neues Projekt „Soziale Stadt Buntekuh“

EKZ-Baenke-vorn
Morgen, Montag, 9. Juni 2008, startet das „Buntekuh-Forum“ in der Hansestadt Lübeck. Es handelt sich dabei um einen Bestandteil eines stadtteilbezogenenen Förderprogramm für den im Westen der Stadt liegenden Stadtteil Buntekuh, in dem insgesamt rund 11 000 Einwohner leben. Das Forum findet ab 18 Uhr im Vereinsheim des SC Buntekuh, Koggenweg 1 statt. Am Textende eine „Meinung“ als Zusatz des Verfassers.

Foto (RB): Diese Bänke mussten ebenso wieder verschwinden wie solche im rückwärtigen Grünbereich nahe dem Einkaufscenter Korvettenstraße: Randale und Belästigungen nahmen überhand! Hintergrund: 2006 beschloss die Lübecker Bürgerschaft, Fördermittel des Bund-Länder-Programms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die Soziale Stadt“ für ein Teilgebiet des Stadtteils Buntekuh zu beantragen. Das Innenministerium in Schleswig-Holstein stimmte dem Antrag zu und nahm das Gebiet in das Förderprogramm auf. Das zu fördernde Gebiet in Buntekuh wird durch die Straßen Moislinger Allee, Buntekuhweg, Ziegelstraße und die Bahntrasse begrenzt.

Dem Antrag der Hansestadt Lübeck auf Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ lag die Erkenntnis zugrunde, dass der Stadtteil von den gesellschaftlichen Umbrüchen des letzten Jahrzehnts stärker betroffen ist, als andere Gebiete der Stadt, so dass es Maßnahmen zur Stabilisierung des Stadtteils bedarf.

Mit dem Programm „Soziale Stadt“ gibt es nun die Chance, das Gebiet aufzuwerten. Insgesamt stehen 2,4 Millionen Euro zur Verfügung, die bis Ende 2010 in bauliche und städtebauliche Maßnahmen fließen sollen. Ergänzend dazu gibt es Komplementärprogramme, mit denen soziale, kulturelle, bildungs- und beschäftigungswirksame Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden sollen, wie das vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ausgeschriebene Programm „Bildung, Wirtschaft und Arbeit in Gebieten der Sozialen Stadt“ (BIWAQ) sowie der Programmteil „Modellvorhaben“ der „Sozialen Stadt“.

Besondere Berücksichtigung findet in dem Programm „Soziale Stadt“ die Beteiligung der Bewohner. Ihr Verantwortungsbewusstsein und ihr Engagement für ihr Wohnumfeld soll geweckt und gestärkt werden.

Aufgabe des Buntekuh-Forums ist es, aktuelle stadtteilspezifische Themen aufzugreifen, sich mit standortspezifischen Problemen zu befassen und eine Plattform für Bürgerbeteiligung zu bieten. Das Forum begleitet den Prozess „Soziale Stadt“ und unterstützt deren Projekte und Maßnahmen.
Über die Planungen für Projekte und Maßnahmen im Rahmen der „Sozialen Stadt“ hinaus, die die Hansestadt Lübeck und das Quartiersmanagement als Beratungsgegenstand in das Forum einbringen, können auch andere Forumsteilnehmer Themen zur Diskussion stellen. Alle Teilnehmer haben Rederecht, sie können sich zu Wort melden und mitdiskutieren.

Im Forum sollen überwiegend Bewohner Buntekuhs vertreten sein. Aber auch Vertreter der im Fördergebiet liegenden sozialen und kulturellen Einrichtungen, der Verwaltung, der Politik, des Gewerbes sowie der Wohnungswirtschaft sind willkommen.

Zum Buntekuh-Forum wurde über den Verteiler eines bestehenden Gremiums in Buntekuh, des Runden Tischs Buntekuh – Geschäftsführung: Gesundheitsamt der Hansestadt Lübeck – eingeladen. Darüber hinaus wurde eine Einladung an alle Haushalte im Projektgebiet verteilt. Das Forum soll künftig mindestens drei Mal im Jahr zusammentreten.

Meinung des Verfassers:
Während andere Stadtteile längst sogar mehrfache Förderungen erfahren haben, konnte man in Buntekuh nur davon träumen. Dementsprechend gibt es hier bisher nicht einmal einen Nachbarschaftstreff – trotz leerer Räume der geschlossenen Sozialberatungsstelle im Ärztehaus Korvettenstraße. Hier hat die Politik nun wirklich und dazu ausnahmslos versagt. Unter 27 Prozent Wahlbeteiligung kürzlich bei der Kommunalwahl im Bereich Korvettenstraße hat dies eindeutig quittiert.
Woran das auch immer lag. Offensichtlich reichte hierzu die politische Lobby nicht aus.

Als „Problemstadtteil“ oftmals zu unrecht diffamiert – und Schmuddelecken gibt es in jedem Stadtteil -, hat allenfalls der Hudekamp Beachtung gefunden. Aber der Hudekamp ist nicht typisch für Buntekuh. In den letzten drei Jahren ist das Wohnen rund um das Einkaufscenter an der Korvettenstraße teilweise zum Albtraum geworden.

Unterschiedliche (Jugend-) Gruppierungen verschwinden, wenn endlich Polizei zu sehen ist. Kommen aber wieder, wenn „Gras gewachsen“ ist. Der Umbau des Centers hat im hinteren Bereich eine lärmträchtige „Betonwanne“ als Umfahrung gebracht, von der nicht nur nachts Liefer-LKWs nerven. Auch am Tag setzt sich der anliegende Lebensmittelmarkt nur nach Beschwerden der Anwohner gegen Lärm und Belästigungen chaotischer Gruppen durch. Bis in die Nacht ist hier der Treff für Ball-ballernde Jugendliche, deren PKW-Freunde das Autoradio dröhnen lassen und Müll sowie Scherben verursacht werden, die eine Gefahr für Autoreifen sein können. Der Hausmeister des EKZ hat mehr mit diesem Bereich zu tun – als vielleicht für das restliche Gesamtgelände.

Und die durch den Umbau des EKZ verursachten Schäden an Gehwegplatten und -steinen sind bis heute nicht durch den Verursacher, die Gartenbaufirma, beseitigt. Ich habe auch Liegenschaftsverwaltung wahrgenommen. Aber für mich enden Baumaßnahmen mit einer Schluss-Begehung und Bauabnahme.

Glatter Hohn seitens des SPD-Ortsvereins: Dieser forderte im Wahlkampf-Flyer plötzlich eine „Jugendgaststätte“. Genau das ist das, was hier wahrlich (noch) nicht gebraucht wird. Hier fehlt erst einmal ein modernes Mehrgenerationen-Haus wie etwa das neue in Eichholz. Das aber wurde von der Politik offensichtlich nur dort als notwendig erachtet, wo schon bisher reichlich gefördert wurde. Schließlich muss man sich ja doch gelegentlich Wählerstimmen sichern – könnte man denken.

Also: die aufgeblasene Kuh als Symbol für Buntekuh über der Korvettenstraße, „Kuhflecken“ statt Zebra-Streifen als Überweg, eine überdachte Tribüne an den Markt dort, ein Kunst-Wanderweg der Kamelbrücke bis zur Trave runter – lachhaft! Dafür bekamen Architekten im Wettstreit auch noch Lob. Allerdings – an einen Nachbarschaftstreff hatten die auch schon gedacht. Warum also ist der nicht zwischenzeitlich in den genannten Räumen des Ärztehauses eingerichtet? Warum ist der Bereich Korvettenstraße immer noch nicht in den Reigen der vielen „Nachbarschaftstreffs“ aufgenommen?

Übrigens sind diese Dinge allen dafür zuständigen Bereich bekannt. Durch meine persönlichen Hinweise wie auch Beiträge in hier-luebeck.