Nach Festival-Eröffnung ging Kanzler Schöder zu McDonalds
Im Foto v.lks.: Bünyamin Aydin, Artur Zwolinski und der junge Mann, der den Kanzler bediente, Kai Westphal.
Foto: TBF/Wolfgang Freywald
Der Kanzler weiß, was er will – auch wenn es eher unpolitischer Natur ist. Das erlebte am Sonntag abend die Nachtschicht der Lübecker Mc Donald’s Filiale an der Geniner Straße, in der Bundeskanzler Gerhard Schröder samt Begleittross kurz vor 22.30 Uhr auftauchte…. „Er bestellte einen Mc Rib und ein Bitburger Bier“, erzählt Kai Westphal (28), „er hat gar nicht lange auf die Angebotstafeln geschaut.“ Der Elektrotechnik-Student, der an dem Abend alleine Kassendienst hatte, glaubte zunächst seinen Augen nicht zu trauen, als Schröder plötzlich am Tresen stand. „Der Mc Rib musste erst noch frisch gebraten werden und ich bot dem Bundeskanzler an, schon mal am Tisch Platz zu nehmen – aber er blieb vorne stehen.“
Der kleine Hunger des Bundeskanzlers nach der Eröffnung des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals in der Kongreßhalle liess den Rückreise-Zeitplan etwas wanken. Gerhard Schröder hatte die Wagenkolonne auf dem Weg zum Lübecker Flughafen Blankensee kurzerhand umdirigiert – dort blieb der Polizei nichts anderes übrig, als zu warten.
Die Nachricht vom prominenten Gast hatte sich im Team des Schnellrestaurants blitzschnell herumgesprochen. „Du spinnst ja“, war die erste Reaktion von Arthur Zwolinski (20), der gerade im Kühlraum Ware sortierte. „Aber dann bin ich doch nach vorne gegangen und habe es selbst gesehen.“ Auch Demir Ummuham (35) und Bünyanin Aydin (20) staunten nicht schlecht über den späten Kunden.
„Er hat sich dann gleich vorne am Tresen an einen kleinen Tisch gestzt und grinste zu uns herüber“, erzählt Kai Westphal und gibt zu, dass er doch ein wenig aufgeregt war. „Beim Wechselgeld hat meine Hand wohl etwas gezittert.“ 2.80 Euro für den Mc Rib und 1.80 Euro für den Pappbecher mit Bier zahlte Gerhard Schröder – „aus eigener Tasche“, lacht Westphal. „Er gab mir einen 20-Euro-Schein und hat dann etwas Kleingeld in unsere Kinderhaus-Sammelbüchse gesteckt.“
Seine Security-Leute verzehrten nichts, „die saßen einfach nur da“, schildert Kai die Situation. Knapp 20 Minuten dauerte Schröders Fast-Food-Abstecher, dann rauschten die dunklen Limousinen samt Eskorte wieder davon.
Um eines kam der Bundeskanzler allerdings nicht herum: Der stellvertretende Filialchef Heiko Böhm hielt den Besuch auf seinem Foto-Handy fast – samt Team.









