Nach Unwetter feiert Krankenpfleger seinen „2. Geburtstag“
Text: Wolfgang Freywald
Bei all dem Unwetter gab es mindestens einen Menschen, der einen weiteren Geburtstag in seinem Leben feiert: Norbert Juschkat (54; Krankenpfleger) ist der Glückspilz des Unwettertages: „Ich war in der Stadt bummeln. Plötzlich zogen schwarze Wolken auf, ich rannte los, wollte zu meinem Auto, das in der Katharinenstrasse, etwa eine Kilometer entfernt von der City, stand. Ich wollte um 19 Uhr pünktlich zu meiner Bibelstunde kommen. Doch kurz bevor ich ins Auto steigen konnte, brach das Unwetter los. Also rannte ich zur nächsten Telefonzelle, suchte dort Schutz…Es war für eine Augenblick so, als würde die Welt untergehen. Dicke Hagelkörner prasselten auf die Telefonzelle, Bäume bogen sich, Äste brachen ab und der Sturm zerrte an der Telefonzelle, es war zum fürchten.“
Knapp 15 Minuten dauerte der Spuk. „Ich wartete das Unwetter ab, lief dann schnell zum Auto zurück und traute meinen Augen nicht. Da lag ein 100-jaehriger Baum direkt auf meinem roten Ford Fiesta, er hatte das Dach total zerquetscht. Ich wäre tot gewesen, hätte ich im Auto gesessen. Ich danke Gott, daß ich noch lebe. Nun kann ich in diesem Jahr meinen 2. Geburtstag feiern.“
Später kamen seine beiden Söhne Daniel (15, blaues Shirt) und Simon (12) vorbei und schaute sich das zerschmetterte Fahrzeug an. „Toll, daß Papa soviel Glück hatte.“
