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Nachhaltige Landwirtschaft: Staatssekretär Rabius sieht Schleswig-Holstein auf gutem Weg

KIEL. Landwirtschaftsstaatssekretär Ernst-Wilhelm Rabius hat sich zu einer nachhaltigen Landwirtschaft in Schleswig-Holstein bekannt. Bei der Eröffnung einer Fachkonferenz des Ministeriums mit der Agrarfakultät der Christian-Albrechts-Universität zum diesem Thema sagte er heute (29. Oktober) vor rund 100 Teilnehmern: „“Uns als Agrarstandort mit einer breit aufgestellten landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette steht es gut an, unsere Vorstellungen gebündelt in diese Diskussion einzubringen.““ Dabei gelte es, die große Bandbreite zu erfassen, also beispielsweise die Beiträge der Landwirtschaft zum Klimaschutz, zum Erhalt der biologischen Vielfalt sowie der künftigen europäischen Agrarpolitik insgesamt.
Ein Unbehagen in der Bevölkerung gegenüber Entwicklungen, die offensichtlich nicht „enkelgerecht“ seien, spiegele sich nach Erkenntnissen der Marktforschung auch in Konsumentscheidungen wider, sagte Rabius. In der Diskussion um die Honorierung von Gütern wie Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln, Schutz und Erholungsfunktion der Landschaft und dem Erhalt vitaler ländlicher Räume müsse man Kriterien als Indikatoren festlegen, an denen man Nachhaltigkeit auch in der Landwirtschaft messen könne. Die unverkennbaren Verluste an biologischer Vielfalt auch aufgrund intensiver Landnutzung ließen keine Zweifel an der Berechtigung eines starken europaweiten Natura 2000-Netzwerkes. Mit seinen 311 Schutzgebieten in diesem Netz leiste Schleswig-Holstein seinen Beitrag und habe mit dem freiwilligen Vertragsnaturschutz zudem einen starken Brückenschlag zwischen Agrarökonomie und dem Erhalt der Biodiversität erreicht, der in die Zukunft führe. Mit der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie sei man ebenfalls auf einem guten Weg. Notwendige Investitionen in die Zukunft dürften auch in Bezug auf die Klimaproblematik nicht vernachlässigt werden: Einerseits müsse man die klimarelevanten Emissionen der Landwirtschaft im Auge behalten, andererseits die Möglichkeiten zur landwirtschaftlichen Energiegewinnung ausschöpfen. Rabius begrüßte den Schulterschluss mit der Agrarfakultät und wünschte sich einen konstruktiven Dialog aller Beteiligten über den Tag hinaus zur Bewältigung der Herausforderungen.