Neue Einsatztrainingsstätte der Polizei in Norderstedt – Andreas Breitner: Polizeibeamte müssen schnell, sicher und angemessen reagieren
NORDERSTEDT. Innenminister Andreas Breitner hat am Mittwoch (5. März) eine neue Einsatztrainingsstätte für die Landespolizei in Norderstedt (Kreis Segeberg) offiziell eröffnet. Die rund 220 Quadratmeter große Halle kann mit variablen Trennwänden so hergerichtet werden, dass Polizeibeamte das richtige Verhalten in verschiedenen Gefahrenszenen etwa in einer Wohnung, einer Gaststätte, in einem Büro oder auf der Wache alltagsnah üben können. In einem Mattenraum werden der Einsatz des Schlagstocks und andere Eingriffstechniken trainiert. Außerdem unterstützt Audio- und Videotechnik das Einsatztraining. Das Land hat für die Herrichtung der Halle zu einer Einsatztrainingsstätte 175.000 Euro gezahlt. Alle Polizeibeamten im Außendienst sind verpflichtet, mindestens zwei Mal im Jahr ein Einsatz- und Schießtraining zu absolvieren. Einsatztrainingsstätten gibt es in Ratzeburg, Lübeck, Eggebek, Kiel, Itzehoe, Neumünster und nun auch in Norderstedt. Eine weitere Einsatztrainingsstätte in Eutin ist in Planung.“Eigensicherung, Selbstverteidigung und Schießtraining sind ein unverzichtbarer Bestandteil in der polizeilichen Aus- und Fortbildung“, sagte Breitner. Polizeibeamten müssten auch in gefährlichen Situationen und unter Stress schnell, sicher und angemessen reagieren können. Er appellierte an die Beamten, das Einsatztraining sehr ernst zu nehmen. Regelmäßiges und intensives Einsatztraining sei unverzichtbar. Polizeibeamte müssten sich heute stärker als noch vor einigen Jahren auf Provokationen, Aggressionen und Gewalt einstellen.
Im vergangenen Jahr wurden in Schleswig-Holstein 1.188 Gewalttaten gegen Polizeibeamte verübt, etwa zehn Prozent weniger als 2012. Die Zahl der verletzten Beamten sank um 20 Prozent auf 354. Auffällig sei, so Breitner, dass Massivität und Schwere der Übergriffe zugenommen hätten. „Die Aggression gegen Polizeibeamte ist teilweise sehr groß“, sagte der Minister. Es komme nicht nur zu Pöbeleien und Beleidigungen, häufig würden die Angriffe mit Schlägen und Tritten, aber auch mit Stich- und Schlagwaffen ausgeführt.