Neue Fördermaßnahme für die Krabbenfischerei: Schleswig-Holstein unterstützt die Umstellung auf umweltverträgliche Antifouling-Anstriche
Symbolfoto: Krabben / TBF/Kretschmann · KIEL. Um die Krabbenfischerei in Schleswig-Holstein nachhaltiger zu gestalten, unterstützt die Landesregierung die Umstellung der Krabbenkutter auf umweltfreundliche Anstriche – das sogenannte Antifouling. Hierfür stellen das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) und das Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) bis zu 750.000 Euro aus Mitteln des Sedimentmanagements bereit.Umweltminister Tobias Goldschmidt sagte dazu: „Mit der Förderung wollen wir den Krabbenfischerinnen und Krabbenfischern helfen, den Eintrag von Bioziden, Giftstoffen und Beschichtungspartikeln in unsere Meere, insbesondere in den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, zu reduzieren. Unsere Meere leiden unter einer Vielzahl von Schadstoffen – dies sind welche, die wir nun reduzieren und so die Umweltbelastung verringern können.“
Fischereiminister Werner Schwarz betonte: „Die Krabbenfischerei ist ein wichtiger Bestandteil unserer maritimen Wirtschaft und hat in unserer Küstenkultur eine lange Tradition. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Fischerinnen und Fischer bei der Umstellung auf moderne, umweltfreundliche Technologien unterstützen, sodass sie auch in Zukunft ökologisch und wirtschaftlich tragfähig tätig sein können.“ Gerade durch einen bewuchsfreien Schiffsrumpf könne Treibstoff eingespart werden – davon würden sowohl die Fischerinnen und Fischer durch geringere Betriebskosten als auch der Klimaschutz durch geringere Emissionen profitieren, so Schwarz.
Antifouling-Mittel kommen zum Einsatz, um das Wachstum und die Ansiedlung von bewuchsbildenden Organismen wie Seepocken, Muscheln und Algen an Schiffen, Booten und anderen im Wasser eingesetzten Bauteilen und Gegenständen zu verhindern. Problematisch daran ist, dass diese Präparate oft Giftstoffe enthalten, die sich über die Zeit aus dem Bootsanstrich lösen und in die Meeresumwelt gelangen. Mittlerweile gibt es aber umweltfreundlichere Alternativen.
Gefördert werden neben den Kosten des Antifouling-Anstrichs auch die vorherige Herrichtung des Fahrzeugrumpfes – eine sogenannte Unterbodensanierung. Anträge können noch bis zum 15. Dezember 2024 beim Landesamt für Landwirtschaft und nachhaltige Landentwicklung eingereicht werden.
Weitere Informationen zur Antragsstellung und zu den Rahmenbedingungen finden Sie hier.
Hintergrund:
Der Krabbenfischereibeirat Schleswig-Holstein wurde im September 2017 eingerichtet, um die Landesregierung bei der Vergabe der sogenannten „Sedimentmanagementmit-tel“ zu beraten. Diese Mittel stellt Hamburg auf Grundlage der Gemeinsamen Eckpunkte Hamburgs und Schleswig-Holsteins zum Erstellen eines Sedimentmanagements vom 16. Februar 2016 bereit, um die schleswig-holsteinischen Bemühungen um eine ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Ausgestaltung der Krabbenfischerei im Wattenmeer zu unterstützen.
Im Krabbenfischereibeirat sind die Krabbenfischerei, Naturschutzverbände, die Nationalparkkuratorien Nordfriesland und Dithmarschen sowie das Land Schleswig-Holstein vertreten. Der Vorsitz wird gemeinsam vom Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) und vom Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) ausgeübt. Das Gremium hatte die nun angestoßene Unterstützung für ein biozidfreies Antifouling empfohlen.