„Noch genügend freie Lehrstellen im Handwerk“ – Umfrage zur Bewerbersuche durch Ausbildungsbetriebe
„Das Handwerk in Schleswig-Holstein wird auch in diesem Jahr wieder jedem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Schulabgänger ein Ausbildungsangebot machen können“, mit diesen Worten reagierte Horst Kruse, Präsident der Handwerkskammer Lübeck, auf die gestern von der Bundesagentur für Arbeit vorgestellte Situation am Ausbildungsmarkt…Nach Aussagen des Vorstandsvorsitzenden Frank-Jürgen Weise sei die Lage angespannter als vor einem Jahr, weil die Betriebe der Arbeitsverwaltung 10 % weniger Lehrstellen gemeldet hätten.
„Diese Zahl hat wenig Aussagekraft“, sagte Kruse. Er verwies in diesem Zusammenhang auf eine Blitzumfrage der Handwerkskammern Flensburg und Lübeck bei 500 Ausbildungsbetrieben, die nach ihren Bemühungen bei der Suche nach neuen Lehrlingen befragt wurden. Wichtigstes Ergebnis dieser Umfrage sei ein deutlicher Rückgang beim Einschaltungsgrad der Arbeitsagenturen. „In den zurückliegenden Jahren haben noch 76 % der befragten Betriebe bei der Bewerbersuche die örtliche Arbeitsagentur eingeschaltet; im laufenden Jahr sind es nur noch 46 %“, so Kruse. Dieses Ergebnis könne eine Erklärung dafür sein, dass die Arbeitsagenturen einen deutlichen Rückgang bei den gemeldeten Ausbildungsstellen zu verzeichnen hätten.
Nach Ansicht des Lübecker Kammerpräsidenten würden die Betriebe derzeit verstärkt andere Wege gehen, um geeignete Bewerber für ihre Lehrstellen zu finden. So gaben beispielsweise 50 % der Befragten an, dass sich die Bewerber direkt bei ihnen vorstellen würden. Darüber hinaus setzen 30 % der Betriebe auf Praktika, um geeignete Kandidaten zu finden.
Kruse lobte in diesem Zusammenhang das Engagement der Schulabgängerinnen und Schulabgänger: „Die intensive Beratung unserer Lehrstellenbewerber und die Aufforderung, sich selbst um einen Ausbildungsplatz zu kümmern, tragen mittlerweile Früchte. Viele Kandidaten werden selbst aktiv und bewerben sich persönlich bei den Ausbildungsbetrieben. Daher ist die Zahl der bei der Arbeitsverwaltung gemeldeten Lehrstellen mit Vorsicht zu betrachten, und politische Aussagen und Forderungen lassen sich mit der Zahl nicht begründen.“
Derzeit sind bei der Handwerkskammer Lübeck 2.787 neue Lehrverträge eingegangen. Damit bewege man sich in etwa auf dem Vorjahresniveau. Denjenigen, die noch keinen Ausbildungsplatz bekommen hätten, riet Kruse, die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Lübeck im Internet unter www.hwk-luebeck.de / Ausbildung / Lehrstellenbörse zu nutzen.









