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Orkanausläufer im Anmarsch: Feuerwehren raten zur Vorsorge

Zweimal soll Schleswig-Holstein am kommenden Wochenende von Orkanausläu-
fern getroffen werden, sagen Meteorologen voraus. Sowohl am Freitag wie auch
am Samstag nach einer kurzen Wetterberuhigung in der Nacht werden in einigen
Landesteilen Windböen mit bis zu 100 km/h und mehr erwartet.   Die rund 1400 Freiwilligen Feuerwehr und vier Berufsfeuerwehren im Land sind
darauf vorbereitet. Dennoch ist davon auszugehen, dass auch diese Wetterlage
das nahezu durchweg ehrenamtliche System der Feuerwehren erneut stark for-
dern wird. „Wir bitten daher alle Arbeitgeber um Verständnis, wenn ehrenamtliche
Feuerwehrangehörige durch das erhöhte Einsatzaufkommen nicht ihrer regulären
Tätigkeit nachgehen können“, appelliert Landesbrandmeister Detlef Radtke, Vor-
sitzender des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein.

Der Verband gibt zudem folgende Sicherheitstipps:
  Sichern  Sie Ihr Gebäude  –  achten Sie  vor allem  auf möglicherweise  bereits
vorhandene  Beschädigungen.  Schwachstellen  können  lose  Ziegel,  Schorn-
steine oder Dachrinnen sein.
  Stellen Sie Fahrzeuge vorausschauend und sicher ab. Bei älteren Gebäuden,
Baustellen oder morschen Bäumen kann der Wind Teile lockern, die dann
eventuell auf das Auto herabstürzen können.
  Schützen Sie Keller und Niedergänge rechtzeitig vor eindringendem Wasser,
wenn Überflutungsgefahr besteht.
  Achten Sie darauf, dass Rückschlagventile im Keller funktionsfähig sind.
  Entfernen Sie Laub aus Wassereinläufen wie Gullys oder Abflussrinnen.
  Sichern Sie Balkone und Terrassen so, dass Möbel oder Pflanzen nicht um-
hergewirbelt werden können.

Für den Zeitraum während und nach den Orkanausläufern geben die Feuer-
wehren folgende Tipps:
  Verlassen Sie während des Unwetters das Haus möglichst nicht.
  Meiden Sie Wälder und Alleen – nicht nur während, sondern auch nach dem
Orkan.  Instabile  Bäume  und  herab fallende Äste  gefährden  Sie auch  in den
Stunden danach.
  Wenn Sie Autofahrten nicht vermeiden können: Passen Sie ihre Fahrge-
schwindigkeit an. Achten Sie auf unvorhergesehene Hindernisse wie umher-
fliegende Gegenstände oder abgebrochene Äste.  Beim Ein- und Aussteigen
Fahrzeugtüre vorsichtig öffnen und den Griff fest in der Hand halten. Windbö-
en können sonst die Türe aufreißen und erheblichen Schaden anrichten.
  Seitenabstand beachten: Vor allem auf Landstraßen können selbst Schwer-
fahrzeuge wie Lkw oder Busse um mehr als einen Meter versetzen. Im
schlimmsten Fall landet man plötzlich im Straßengraben oder gerät auf die
Gegenfahrbahn.

  Erhöhte Gefahr bei Brücken oder Tunnelausfahrten: Fahrbahnglätte, Dachlas-
ten oder Aufbauten, die eine breite Angriffsfläche bieten, können auch dazu
beitragen, dass das Fahrzeug vom Sturm verrissen wird.
  Dachlasten und Anhänger sollten an stürmischen Tagen vermieden werden.
Der Schwerpunkt sollte möglichst tief liegen, das Gewicht auf beide Fahr-
zeugachsen verteilt sein.
  Wenn man von einer Sturmböe erfasst wird: Ruhe bewahren. Jede heftige
Bewegung mit dem Lenkrad macht das Fahrzeug nur noch instabiler. Um das
Auto wieder zurück auf die Spur zu bringen, nur gefühlvoll gegenlenken.

  Allgemein gilt: Melden Sie Gefahrenstellen und Schäden, bei denen Sie Hilfe
brauchen, unter der Notrufnummer 112. Bitte melden Sie Schäden, von denen
keine akute Gefahr ausgeht, erst nach dem Ende des Unwetters.