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Pakistan: Christen in Lehrplänen verunglimpft

Open-DoorsPakistan: Christen in Lehrplänen verunglimpft – Pakistanische Schulbücher verunglimpfen in wachsendem Maße Christen und andere religiöse Minderheiten. Darauf hat die US-amerikanische Kommission für internationale Religionsfreiheit (USCIRF) in einem Bericht vom 12. April hingewiesen, der eine negative Entwicklung in diesem Bereich im Verlauf der letzten fünf Jahre aufzeigt. [Bericht im Original] Zur Einordnung des Themas heißt es in der Einleitung, „Schulbücher repräsentieren nationale Ideologien sowie politische Sichtweisen ganzer Regierungs- und Bildungssysteme“, die durch ihre Wort- und Bildauswahl „zu den wichtigsten Indikatoren der offiziellen und populären Ansichten“ gehörten.

Minderheiten als ideologisch durchtrieben und intolerant dargestellt

Der Bericht beobachtet einen „Trend hin zu polarisierenden Lehrplänen“, in dem „grobe Verallgemeinerungen und stereotypische Darstellungsweisen“ signalisierten, dass Angehörige religiöser Minderheiten „unzuverlässig, religiös unterlegen, ideologisch durchtrieben und intolerant“ seien. Ein zentrales Element in vielen Lehrplänen sei das Bestreben, den Schülern einen Sinn für Patriotismus und Nationalismus zu vermitteln. Dem Islam kommt dabei eine wesentliche Rolle zu: „Den Schülern wird eine Version der Staatsgeschichte vermittelt, die einer nationalen islamischen Identität Pakistans Vorschub leistet.“

Negativentwicklung in den letzten fünf Jahren

Eine erste USCIRF-Untersuchung pakistanischer Schulbücher aus dem Jahr 2011 lieferte die Vergleichsbasis, um 78 aktuell in den Klassen 5-10 verwendete Schulbücher auf seither erfolgte Anpassungen zu untersuchen. Das Ergebnis: Während 16 Fälle verunglimpfender Darstellungen entfernt wurden, kamen 70 neue Fälle hinzu, verteilt auf 24 der untersuchten Bücher. Laut USCIRF brandmarken derartige Lehrpläne die Kinder religiöser Minderheiten „im besten Fall als von Grund auf verdorbene pakistanische Bürger, im schlimmsten Fall als Fremde und Staatsfeinde. Weitergedacht sind diese Schüler damit … aufgrund ihres nicht-islamischen Glaubens gefährliche Beschmutzer der nationalen islamischen Identität“.
Das Resümee der Untersuchung fällt entsprechend nüchtern aus: „Das öffentliche Schulsystem ist weiterhin zutiefst geprägt von Intoleranz gegenüber religiösen Minderheiten. Christliche Kindern lernen beispielsweise, dass ‚Christen Toleranz und Warmherzigkeit von den Muslimen gelernt‘ haben.“ Die öffentliche Verunglimpfung der Kinder aus religiösen Minderheiten beginne bereits in sehr jungen Jahren.

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Pakistanischer Diplomat: „Regierung arbeitet daran“

Ein Attaché der pakistanischen Botschaft bestätigte den Handlungsbedarf im Bereich von Lehrmaterialien und verwies darauf, dass die Regierung „bereits daran arbeite.“
In Pakistan kommt es immer wieder zu gewaltsamen Übergriffen gegen einzelne Christen oder, wie zuletzt am Ostersonntag, ganze Gruppen. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors steht das Land an 6. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.

Quellen: World Watch Monitor, Open Doors