Lübeck Lupe

Pizzabäcker gibt es viele, aber in Lübeck arbeitet Deutschlands bester!

Pizzabaecker
Von Wolfgang Freywald – Fotos: TBF/Holger Kröger

Ein Lübecker wurde jetzt in Italien zu Deutschlands bestem Pizzabäcker gekürt und das kam so:

Michael Weber (37), geboren in Berlin, ist seit 1990 Inhaber der Lübecker Firma Pizza MAX. Zuerst war er 9 Jahre in Kiel. Dann siedelte er 2001 nach Lübeck um und machte dort seinen Laden auf. Anfang März beschloß er sehr spontan, in Salsomaggiore/Italien, vom 14.- 16. März, bei einer Pizzabäckerweltmeisterschaft mitzumachen und wurde prompt zum Spitzenbäcker Deutschlands gekürt…256 Teilnehmer kämpften um den Weltmeistertitel, Weber belegte den 8. Platz weltweit und belegte den 1.Platz in Deutschland. Nun darf er sich offiziell „Deutschlands bester Pizzabäcker“ nennen und den achten Platz in der Weltrangliste errungen zu haben, ist ein Top-Ergebnis.

„Ich bin sehr stolz auf den achten Platz in der Welt und auf Platz 1 in Deutschland,“ sagt er und wirft auch wärend des Gesprächs einen normalen Pizzateig in die Luft und fängt ihn gekonnt wieder auf. „Ich war sehr aufgeregt, denn ich war das erste Mal bei einem

solchen Wettbewerb dabei. Nachts telefonierte ich noch mit meiner Frau Kerstin (27), damit ich mich beruhigen konnte. Ich spreche kein italienisch, fuhr ganz alleine nach Italien, verständigte mich mit dem Wörterbuch in der Hand und wußte eigentlich gar nicht wirklich, wie man eine Meisterpizza macht. Dies habe ich alles nur aus dem Bauch heraus gemacht. Also gab es für mich nur eines, Augen zu und durch und es hat geklappt.“

Die Teilnehmer aus aller Welt wollten den Weltmeistertitel der Kategorie Pizza „classica“ erbacken. Die hochkarätige Jury kam aus der Pizza-Szene der ganzen Welt, setzte sich vom Sternekoch bis zum Ketteninhabern zusammen. Sie achtete nicht nur auf die Präsentation, Zubereitungsart und das allgemeine Erscheinungsbild, sondern in erster Linie auf die Qualität des Produktes, wie Teigzusammensetzung und -beschaffenheit, Saucenrezeptur, Belag und Käsewahl.

Die 256 Teilnehmer waren international, u.a. kamen sie aus USA, Japan, Frankreich, England, Belgien, Schweiz, Italien und Deutschland.

Weber: „Wobei die Konkurrenten zum größten Teil typisch italienische Pizzabäcker waren, was den Wettbewerb noch interessanter und anspruchsvoller machte. Denn ich bin eigentlich gelernter Industriekaufmann mit Wirtschaftsabitur. Mit selbst erdachten Rezepturen und Ideen gelang es mir aber, in die Top-Ten der Weltelite aufzusteigen – einfach super.“

Weber war erst am 2. Tag dran, hatte den Pizzateig im Hotelzimmer vorbereitet, das gesamte Rohmaterial aus Deutschland mitgenommen. In einer riesigen Sporthalle waren 4 Richtertische, an denen jeweils vier Juroren saßen und unsere Arbeiten kritisch beobachteten. „Zu den Pizzaöfen wurden wir von Helfern durch die ganze Halle geleitet und mußten dann unsere Pizza vor den Juroren präsentieren. Ich habe ganz schön geflattert. Aber es gelang mir, mit zum Teil landestypischen Zutaten wie deutschem Weizenbier und einer Honig/Senfsauce die Fachleute zu überzeugen. Und so ging für mich ein Traum in Erfüllung. Als Lübecker wäre wohl auch eine Verwendung von Marzipan denkbar gewesen, jedoch fehlte mir hierfür die zündende Idee, faßt er das Erlebte noch einmal zusammen.“