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POL-HL: HL – Innenstadt / Ausschreitungen nach dem Fußballspiel zwischen Deutschland und Australien in der Lübecker Innenstadt

Lübeck (ots) – Leider wird die Freude über das in Afrika stattfindendem Fußballfest immer wieder durch einige Chaoten getrübt. Am Sonntagabend kam es nach dem ersten deutschen Sieg bei der Fußballweltmeisterschaft in der Lübecker Innenstadt gleich zu mehreren Auseinandersetzungen von verschiedenen Personengruppen. Dabei wurden mindestens fünf Fußballfans kurz nach dem Spiel im Bereich der Holzbrücke an der MUK leicht verletzt. Davon mussten ein 17-jähriger Deutscher und ein 23-jähriger Türke mit Platzwunden im Gesicht in die Uniklinik Lübeck eingeliefert werden. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte sich zuvor eine etwa 50 Mann große Gruppe vom Schuppen 6 über die Straße An der Untertrave in Richtung Beckergrube begeben. Im Bereich der Holzbrücke wurden dann aus dieser Gruppe, die teilweise vermummt auftrat, Flaschen geworfen und auch körperliche Auseinandersetzungen begonnen. Dass es sich hierbei um Lübecker Problemfans gehandelt hat, scheint wahrscheinlich.

Im Bereich der MUK verlief der Abend relativ geordnet, lediglich ein angetrunkener 22-jähriger Lübecker Problemfan wurde auffällig. Er hatte während der Übertragung einen weiteren Zuschauer geschlagen. Das Sicherheitspersonal hatte ihm darauf Hausverbot ausgesprochen, was aber durch den jungen Mann ignoriert wurde. Den anschließend hinzugezogenen Polizeibeamten widersetze er sich dann auch, dabei kam es zu einem Gerangel zwischen den Beamten und dem uneinsichtigen Mann. Er wurde festgenommen, dabei wurde ein 36-jähriger Beamter vom 1. Polizeirevier am Arm verletzt, er ist derzeit nicht mehr dienstfähig.

Im Anschluss an die Fußballübertragung kam es immer wieder zu Notrufen durch besorgte Bürger, die bei der Polizei eingingen. Mehrere Schlägereien im Bereich Lindenplatz und Holstentorplatz wurden mitgeteilt, als die Polizei allerdings an den Einsatzorten eintraf, hatten sich die Gruppen bereits wieder abgesetzt.

In der Innenstadt hatten sich einige Gruppen von Südeuropäern formiert – teilweise bekleidet mit „Kickboxerdress“. Auch von ihnen ging ein hohes Maß an Aggressionen aus. Sogar Polizeibeamte konnten mehrere Provokationen und deutschlandfeindliche Parolen in Richtung von deutschen Fans beobachten. Polizisten konnten rechtzeitig einschreiten und konnten eine Eskalation der Situation verhindern.

Nach dem Spiel bildeten sich im gesamten Innenstadtbereich Fahrzeugkonvois, etwa zwei Stunden lang kam der „normale Fahrzeugverkehr“ fast zum Erliegen.

Im Bereich Schmiedestraße / Schüsselbuden hatten sich etwa 150 – 200 Personen versammelt, die eine Gasse für durchfahrende Fahrzeuge bildete und sie dann beim Durchfahren aufschaukelte. Glücklicherweise ist es nicht zu Sachbeschädigungen gekommen, jedoch stellte dieses für die Fahrzeuginsassen eine konkrete Gefahr da, denn die Fahrzeuge waren kurz vor dem Umkippen. Hier konnten nach einiger Zeit mehrere Polizisten dafür sorgen, dass dieser Unsinn ein Ende fand.

Die Polizeidirektion Lübeck zeigt sich bestürzt über das hohe Aggressionspotential von den größtenteils alkoholisierten Zuschauern und wird aus den Vorfällen Konsequenzen ziehen. Für das nächste Spiel mit deutscher Beteiligung werden deutlich mehr Einsatzkräfte eingesetzt werden, um Störungen zu unterbinden, sowie Straf- und Gewalttäter festnehmen. Sicherlich nicht nur die Polizei in der Hansestadt Lübeck wünscht sich eine Rückkehr zu den friedlichen Fußballfesten, wie sie im Jahre 2006 und 2008 gefeiert worden sind.