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POL-SH: „Wozu brauchen wir eigentlich noch Gleichstellungs-/ Frauenbeauftragte?! 1. Arbeitstagung der Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten der Polizei im Nordverbund

PolizeisternKiel (ots) – Nach wir vor sind Frauen in der Arbeitswelt benachteiligt. Auch in der Polizei sind Frauen immer noch in der Minderheit und in Führungspositionen eher eine Seltenheit. Die Gründe hierfür sind so unterschiedlich wie die Frauen selbst. Neben der eigenen Familienplanung sind es auch immer wieder strukturelle und organisatorische Gründe innerhalb der Polizeiorganisationen. An diesem Punkt setzt das Arbeitsfeld der Gleichstellungs- bzw. Frauenbeauftragten in der Polizei an.

Die Landespolizei Schleswig-Holstein hat die erste Arbeitstagung der Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten der Polizei im Nordverbund vom 15. bis 16. März in Lübeck durchgeführt. Initiiert wurde diese Veranstaltung von der Gleichstellungsbeauftragten der Landespolizei Schleswig-Holstein Imke Kalus mit Unterstützung aller
Gleichstellungsbeauftragten der Regionalbehörden. Teilnehmerinnen dieser Veranstaltung waren insgesamt 30 Gleichstellungs- und Frauenbeauftragte aus Niedersachsen, Hamburg und der Bundespolizei sowie Schleswig-Holstein. Wesentlich unterstützt wurde diese Veranstaltung durch das Frauenbüro der Hansestadt Lübeck und dem Landespolizeiamt Schleswig-Holstein.

„Das Thema Gleichstellung in der Landespolizei verstehe ich als Führungsaufgabe! Ich habe es zur Chefsache erklärt und setze mich dafür ein. Warum werden Chefsessel in erster Linie männlich besetzt? Solange Auswahlverfahren von Männern für Männer gemacht werden, haben Frauen geringere Chancen! Aus dieser Erfahrung hat die Landespolizei Schleswig-Holstein gelernt und u. a. das Auswahlverfahren für den höheren Dienst entsprechend hinterfragt und verändert…“ erklärte Landespolizeidirektor Burkhard Hamm in seinem Grußwort.

Frau Elke Sasse vom Frauenbüro Lübeck hat ebenfalls bestätigt, dass das Thema Frauenförderung und Gleichstellung der Frauen in der Gesellschaft ein langer Weg sei. Mittlerweile existiere das Frauenbüro seit über 20 Jahren und sei eine akzeptierte Instanz in Lübeck.

Neben den Themen Frauenförderung, Teilzeit, Rolle der Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben auch die Themen Konfliktberatung und Mobbing in der Landespolizei Schleswig-Holstein, das Mentoring Programm der Landespolizei Niedersachsen und ein Vortrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes mit Erläuterungen und Beispielen zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzt im Mittelpunkt der ersten Arbeitstagung gestanden.

“ Wir wollten mit unserer Veranstaltung den Blick über den eigenen Tellerrand und einen intensiven Austausch ermöglichen…“ führte Imke Kalus, die Gleichstellungsbeauftragte der Landespolizei Schleswig-Holstein, aus. Das Ziel, ein Bundesländer übergreifendes Netzwerk der Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten der Länderpolizeien und der Bundespolizei aufzubauen, ist mit dieser Veranstaltung gelungen. Es zu pflegen und auszubauen wird die gemeinsame Aufgabe aller Teilnehmerinnen sein. Für die Ausrichtung der nächsten Arbeitstagung hat sich die Landespolizei Niedersachsen bereiterklärt.