Possehl stiftet 3,5 Millionen Euro für die Holstentorhalle
Foto: TBF/Holger Kröger
Die Possehl-Stiftung stellt für ein Gemeinschaftsprojekt „Sanierung und Erhaltung der denkmalgeschützten Holstentorhalle“ der Hansestadt Lübeck und der Musikhochschule Lübeck einen Betrag bis 3,5 Millionen Euro zur Verfügung. Einen Teilbetrag wird der chinesische Partner der Fa. L. Possehl & Co. mbH aus dem Geschäftsbereich Elektronik aus Dank und als Zeichen langjähriger Verbundenheit mit der Possehl-Gruppe beisteuern.
Mit dem genannten Betrag sollen die erforderlichen Sanierungs- und Erhaltungsarbeiten an und in der 1926 mit Possehl-Mitteln erbauten und 1992 umgebauten denkmalgeschützten Holstentorhalle durchgeführt werden. Anschließend sollen unter Erhaltung des denkmalgeschützten Baukörpers fehlende Unterrichts- und Aufführungsräume in fußläufiger Entfernung von der Musikhochschule geschaffen werden. Darüber hinaus steht die Holstentorhalle für öffentliche Konzerte, Vorträge und andere Veranstaltungen zur Verfügung…Mit dieser Maßnahme erfüllt die Stiftung mehrere Förderziele des Stifters Emil Possehl und Vorstellungen des Arbeitskreises „Zukunft Lübeck“.
1. Die städtebauliche und denkmalpflegerische Bedeutung der Holstentorhalle wird durch ihre Sanierung einer neuen Zweckbestimmung zugeführt und langfristig festgeschrieben. Die erforderlichen Arbeiten im Bereich der Denkmalpflege können kurzfristig und ohne Belastung des städtischen Haushaltes durchgeführt werden.
2. Die räumlichen Anforderungen für die Musikhochschule Lübeck werden beiderseitig der Ufer der Obertrave in fußläufiger Nähe geschaffen. Dies entspricht dem ursprünglich für 280 Studierende geplanten sechsten Bauabschnitt, der aus Kostengründen bis heute nicht realisiert wurde. Derzeit sind 443 Studierenden eingeschrieben.
3. Die Qualität des räumlichen Unterrichtsangebotes wird zukunftsorientiert optimiert, die bisher genutzten und nur bedingt geeigneten Unterrichtsräume in der Cambrai-Kaserne werden aufgegeben.
4. Die Attraktivität und Konkurrenzfähigkeit der Musikhochschule Lübeck werden im nationalen und internationalen Wettbewerb wesentlich verbessert.
5. Die Zusammenarbeit der Musikhochschule und des städtischen Orchesters im Rahmen des von der Possehl-Stiftung unterstützten Orchesterstudios kann eine weitere Vertiefung erfahren.
6. Durch die Entscheidung der Possehl-Stiftung werden kurzfristig 3,5 Millionen Euro dem regionalen Baugewerbe zugeführt und damit Arbeitsplätze zumindest gesichert.
„Wir freuen uns, daß wir gemeinsam mit der Stadt Lübeck und der Musikhochschule dieses außergewöhnliche Projekt im Bereich der Denkmalpflege, der Kunst und der Hochschulen realisieren können“, sagte der Vorsitzender der Possehl-Stiftung, Dr. Helmuth Pfeifer. Dies werde ein besonderer Meilenstein für die Kulturstadt Lübeck. Aufgrund eines erfolgreichen Geschäftsjahrs 2004 sei die Stiftung trotz dieser zweitgrößten Einzelspende in ihrer Geschichte in der Lage, allen übrigen Stiftungsaufgaben weiterhin uneingeschränkt zu erfüllen.
Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe zeigte sich „erfreut und dankbar“ darüber, daß die Possehl-Stiftung der Hansestadt wie schon vielfach zuvor als „Helfer in der Not“ einen jahrezehntelangen Mißstand beseitigen helfe. Er kündigte an, daß noch in diesem Jahr mit dem Bau einer Fußgängerbrücke über die Trave eine bessere Verbindung zwischen der Musikhochschule und der Holstentorhalle geschaffen werde. Die umgebaute Holstentorhalle stelle nicht nur eine gute Erweiterung der Musikhochschule dar. Gleichzeitig habe man eine schöne, vernünftige und angemessene Nutzung für die Halle bekommen.
„Wir haben eine ideale Lösung für unsere Studenten gefunden“, freute sich Inge Susann Römhild, Rektorin der Musikhochschule. Das künftige Possehl-Forum in der Holstentorhalle werde als „harter Standortfaktor“ die Attraktivität des Studienortes Lübeck weiter steigern.









